Hinweis: Filme in diesem Programm arbeiten mit Lichteffekten, auf die fotosensitive Menschen negativ reagieren können.
„Interessiert sich außer mir noch jemand dafür, was hinter dieser Tür ist?“ Mit diesem Dialogsatz aus dem Horrorfilm „Cube“ (1997), der in „Homesick“ zitiert wird, ist die Aufregung dieses Mitternachtsprogramms beschrieben, das mit schaurig schönen Vorahnungen Türen nach innen und außen öffnet. Ist es drinnen sicher oder lauert die Gefahr im Keller? Gelingt die Flucht nach draußen oder wartet dort das Virus? Die Tür geht auf in ein Spukhaus, das aus diversen Hollywoodfilmen bekannt ist. Im Keller reden merkwürdige Gestalten in Filmzitaten. Eine Studierenden-WG ist einem häuslichen Klopfen auf der Spur. Draußen, im Zauberwald, bekriegen sich zwei Königinnen. Und ein Jäger holt sich mit seiner Beute die Gefahr zurück ins Haus. Architektonischer Thrill, häuslicher Horror, die Ängste sind schlimmer als die Realität, die Nacht verändert das Gefühl für Raum und Zeit. Besser, wir bleiben im Kino. (Jan Künemund)
Ein experimenteller Essayfilm, der Archiv- und Originalmaterial kombiniert. Er untersucht, wie das persönliche Trauma, das der Architekt Frank Lloyd Wright in seinen Bauten in Los Angeles in den 1920er Jahren verarbeitet hat, in vielen Hollywoodfilmen und -Serien wieder auftaucht, in denen seine Architektur als Kulisse und dramaturgisches Mittel eingesetzt wird. Der Film untersucht die Beziehung zwischen Wrights Mayan-Revival- Bauten und ihrer Inszenierung als Spukhaus, Yakuza-Mafia-Villa oder KI-Labor. Er geht von der These aus, dass die Gebäude Wrights emotionale Wunden verkörpern und ihm als Ventil für seine unterdrückten Gefühle nach dem brutalen Mord an seiner Geliebten „Mamah“ und ihren Kindern dienten. Die zentrale Figur – das Monster – ist der Geist und die Stimme der Häuser. Er taucht sowohl als Figur in architektonischen Umgebungen als auch im Off-Kommentar des Films auf. Letztendlich zielt der Film darauf ab, hervorzuheben, wie diese sehr merkwürdigen Häuser als Vermittler intensiver Emotionen fungieren.… >>>
Was verbindet uns mit dem Menschen, der neben uns lebt? Unser Kuchenboden, der seine Schlafzimmerdecke ist, das Fenster, aus dem nur ein heruntergefahrener Rollladen auf die Straße starrt oder die Haustür, vor der gehemmte Höflichkeiten ausgetauscht werden?… >>>
Ein tragikomisches Psychogramm gesellschaftlicher Pandemie- und Lockdown-Erfahrungen mit Bezügen zum Kino der Apokalypse. In einem von der Außenwelt abgeschotteten Kellerlabyrinth verhandeln groteske Gestalten, unter Verwendung von Sprachzitaten aus Endzeitfilmen, den pandemischen Ausnahmezustand. In dunklen, alptraumhaften Bildern berichten sie von Ansteckungsängsten, sozialer Isolation, Krankheit, Lethargie und Weltverdruss. In Fieberträumen erscheinen dabei assoziative Infektions- und Abwehrszenarien im DIY-Format. Was anfangs noch wie eine reale Begegnung wirkt, entpuppt sich am Ende als Meeting im digitalen Raum, in dem die vereinzelten Beteiligten in ein Mantra des vermeintlichen Zusammenseins einstimmen.… >>>
Die Alice im Wunderland der 50er Jahre besucht den Wilden Westen der 50er Jahre, aber nur durch die Beharrlichkeit des Blicks treffen sie sich nie im selben Bild. Auch die ursprüngliche Alice und der ursprüngliche Wilde Westen waren Zeitgenossen.… >>>
Edena (Isabella Fumagalli) und Delora (Whitney Ajayi) befinden sich im Wald. Delora hat Geburtstag, trotzdem ist sie diejenige, die den Fisch grillen muss, während Edena im See badet. Die Situation entfacht eine Diskussion, ein Schlachtfeld entsteht um die Konzepte von Liebe und Selbstliebe.… >>>