Der Wind wird uns tragen


(kleines BALi, KulturBahnhof Kassel)

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Landschaften, die den Erzähler*innen vertraut sind. Augenblicksgedichte versehen mit Gesellschaftskritik. Wohin geht die Reise? Fortan durch Raum und Zeit treibt ein kontinuierlicher Rhythmus durch alltägliche Szenarien. Drei Filme in gleichstimmigen Tonarten, die zu einer Symphonie verschmelzen. Poetische Reisechroniken von Menschen und Objekten durch Niemandsländer, bestimmte Orte und bewohnte Städte. Der Titel „Der Wind wird uns tragen“ ist ursprünglich ein Gedicht von Forough Farrokhzad, einer iranischen Filmemacherin und Dichterin. 1999 brachte Abbas Kiarostami unter dem gleichen Titel einen Spielfilm heraus, der die Stimmung von Farrokhzads melancholischem Gedicht in seinem Narrativ aufgreift. Die beiden bedienen sich poetischen Gestaltungsmitteln in ihren künstlerischen und filmischen Arbeiten. Die Filme CHIARA VISTA, AUGUSTS ORTE und AFTERLIVES verbindet die Widmung und Sensibilität für Orte, Natur und Mensch mit den Arbeiten der iranischen Künstler*innen. (Afsun Moshiry)

Chiara Vista

Ein prozedurales Porträt eines Ortes und seiner Bewohner*innen. Dieser Ort heißt Tosterglope und liegt im Wendland, verschiebt sich jedoch zunehmend ins Imaginäre. Die Beobachtungen vor Ort führen zu Fragen, die über das Konkrete hinausgehen – Fragen nach Formen von Gemeinschaft (vor allem der unter Frauen) und zu den Bedingungen der filmischen Rahmung der Gegenwart selbst. Ausgehend von den theatralen Momenten des Alltags reaktivieren Alina Schmuch und Isabel Mehl gemeinsam mit der Sängerin Lisa Schmalz das ehemalige Autohaus Chiara Vista, das nun zum Hintergrundsetting für Operngesang und für die Inszenierungen in den stillstehenden Autos wird.… >>>

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  • Dauer: 25 Min.
  • Premiere: Weltpremiere
    • Regie: Alina Schmuch, Isabel Mehl

    Augusts Orte

    „Es ist Ende August. Die Luft ist schwer. Und es ist heiß.“ Diese letzten drei Sätze des Voice-Overs von AUGUSTS ORTE fassen das kinematische Reisejournal von Válerie Pelet eigentlich ganz gut zusammen und lassen darauf schließen, was man zu sehen erwarten darf: Super-16 Aufnahmen, die die Hitze widerspiegeln. Die (westliche) Welt, wie sie sich hier darstellt, konnte es sich zu Recht erlauben, nur einmal im Jahr etwas weniger Energie und Mühe zu verschwenden. Gelegentliches Sammeln von Bildern und Notizen, aus denen eine Art Kritik formuliert werden kann. Wie schrieb Walter Benjamin gegen Ende seines Lebens und seiner Flucht, kurz vor seinem Selbstmord in Port Bou 1942, über den „Begriff der Geschichte“? „Sie ist niemals ein Dokument der Kultur, ohne zugleich eines der Barbarei zu sein.“ Der Film von Válerie Pelet ist ein nachdrücklicher Beweis für diese These, denn er lädt zum wiederholten Anschauen ein.… >>>

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    • Dauer: 42 Min.
    • Regie: Valérie Pelet

    Afterlives

    Vergleicht man die Nutzungsdauer von Kunststoffgegenständen mit ihrer Verfallsdauer, so ergibt sich ein beträchtliches Ungleichgewicht. Man könnte meinen, das eigentliche Dasein der Objekte beginnt erst nach deren Entsorgung und besteht in ihrer Nicht-Verwendung. Michael Heindl sammelt Stör-Objekte auf und komponiert ein filmisches Recyclingwerk.… >>>

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    • Dauer: 3 Min.
  • Premiere: Weltpremiere
    • Regie: Michael Heindl