Manuel Zahn, Leiter des Instituts für ästhetische Filmbildung an der Universität Köln, gibt Lehrer*innen, Vereinsleiter*innen, Pädagog*innen und Kunst- bzw. Kulturvermittler*innen eine grundlegende Einführung in die Bedeutung, Möglichkeiten und Methoden der Filmbildung.
Darüber hinaus bietet das dokfest lab die Möglichkeit, sich untereinander zu vernetzen und Erfahrungen auszutauschen und so in der Region die Grundlage für eine bewusste, kontinuierliche Implementierung der ästhetischen Filmbildung zu schaffen. Die Fortbildung beinhaltet nicht nur die formalästhetische Filmbildung, sondern umfasst auch interdisziplinäre Fragestellungen wie die Chancen der Filmbildung für den Generationenaustausch und interkulturelles Verständnis.
Die Fortbildung wird jährlich von der Hessischen Lehrkräfteakademie zertifiziert.
Termin: Freitag, 4.11.2022, 14-18 Uhr
Ort: Kleines BALi Kino im Kulturbahnhof Kassel
Weitere Infos: https://akkreditierung.hessen.de/web/guest/catalog/detail?tspi=218104_
Veranstaltungsnummer: 0200033002
Anmeldung unter jungesdokfest@kasselerdokfest.de
Dozent: Prof. Dr. Manuel Zahn
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Das ideelle Fundament unserer Filmbildungsarbeit lässt sich nicht nur an die allgemeine, aktuelle Lebensrealität anschließen, sondern insbesondere auch an eine Welt von Lehre und Lernenden unter Bedingungen der Corona-Pandemie. Sie sind von den Veränderungen im Alltag und der Lern- und Lehrsituation eine der Gesellschaftsgruppen, die deutlich und sichtbar von der Krise betroffen sind.
Wir sind davon überzeugt, dass Angebote zur Vermittlung von audiovisuellen Lesekompetenzen in einer „Schule des Sehens“ durch die Corona-Krise erneut an Bedeutung gewonnen haben.
Fortbildungs- und Vermittlungsangebote für digitale Lehrsituationen und Medienkompetenz dürfen deshalb nicht auf Angebote zum technischen Verständnis und der Bedienbarkeit von Soft- und Hardware beschränkt bleiben, sondern müssen sich auch auf die Lesefähigkeit und das Reflexionsvermögen „visueller Texte“ und deren Rezeptionsraum beziehen.
Darüber hinaus bekommt durch die Phasen der Isolation die soziale Komponente der Film- und Kinoerfahrung eine neue Qualität. Sozialräume sind durch die Zugangs- und Umgangsbeschränkungen von „Verknappung“ betroffen. Das „Zurück ins Kino“ kann also neben einem Verständniszuwachs für die audiovisuelle Kommunikationsform unserer Zeit bzw. einem starken Lerneffekt im Umgang mit visuell geprägten Lernsituationen auch eine entlastende, ausgleichende und erholende Sozialerfahrung darstellen in der das Miteinander und das Verständnis für Gemeinschaft gestärkt werden.
Beides können wir leisten. Dies tun wir durch die von uns im Oktober angebotene Multiplikator*innenfortbildung, durch welche wir Lehrenden die notwendigen Fähigkeiten an die Hand geben und Hemmungen im Umgang mit audiovisuellen Werken abbauen möchten. Lehrende, Pädagog*innen und Kultur Vermittelnde erhalten in der Fortbildung, welche mit Filmen aus dem Programm des jungen dokfestes arbeiten wird, zudem eine exklusive Preview auf die Programme, die sie erwarten und werden ergänzende pädagogische Materialien für den Unterricht, die von ausgebildeten Filmvermittler*innen erstellt wurden, im Anschluss an die Fortbildung zum Download zur Verfügung gestellt.
Dies stärkt die Kompetenz der Lehrenden für den bildgeprägten Unterricht und bereitet die Lehrenden auf den Besuch unseres Festivals vor. Daran anschließend bieten wir auf unserem Festival für ein junges Publikum der Jahrgangsstufen 8 bis 13 eine begleitete Seherfahrung, da die Dokumentarfilm-Programme durch erfahrene Filmvermittler*innen kommunikativ aufbereitet werden und der Festivalbesuch sich in vertiefenden Analyseworkshops und Werkstattgesprächen fortsetzen kann.