Inklusives Handeln, Work-Life-Balance, Genderparität, faire Entlohnung undökologische Nachhaltigkeit. Aktuelle gesellschaftliche Debatten kreisen um Formen derVielfalt, der Gerechtigkeit und des Ausgleichs. Dem Kunst- und Kulturschaffen kommt innerhalb dieser Debatten schon immer eine besondere Position zu: Einerseits ist es Motor und Spiegel gesellschaftlicher Fragen und Ausprägungen – und will manchmal gar als Vorbild dienen. Andererseits kann es sich der kritischen (Selbst-)Kontrolle nicht entziehen: Schieflagen werden thematisiert und deren Ausgleiche erarbeitet.Dies machen engagierte Initiativen, Verbände und Berichte in der Branche seit Jahrendeutlich: Sie fordern Veränderung durch Zusammenschlüsse ein und machen ihre Themensichtbar. Sie beschließen Ziele, bringen fundierte Erkenntnisse in die Debatte ein unddefinieren neue Standards. Fairness in der Film- und Medienproduktion hat viele Facetten und begleitet die Umsetzung eines Werkes von der Idee bis zur Vermarktung. Die Industrie hat reagiert und koppelt immer mehr Förderungen an Nachhaltigkeits- und Fairness-Konzepte. Für den Nachwuchs in der Branche zählt: Man will den eigenen Idealen gerecht werden, spürt Verantwortung und verbindet damit die Sinnhaftigkeit des eigenen Schaffens. Mit dem diesjährigen Thema von Profis Plaudern Praxis XIV möchten wir jungen Kreativen Ressourcen an die Hand geben, um sich im Spannungsfeld einer idealistischen Debatte mit handfesten pragmatischen Bedingungen zu orientieren und positionieren zu lernen. Wir wollen Fragen aus den Bereichen Finanzierbarkeit und Entlohnung in (Low Budget-)Produktionen, Diskriminierung vs. Inklusion in der Filmbranche, Green-Producing und Nachhaltigkeit als Förderkriterium in der Projektplanung, sowie Priorisierung im Spannungsfeld fairer Produktion zusammen denken und Handlungsoptionen aufzeigen.
Vier Kurzvorträge eröffnen unterschiedliche Perspektiven auf das komplexe Spannungsfeld zwischen Leidenschaft, Idealismus und Berufszwängen. In einer moderierten Paneldiskussion mit anschließenden Einzelgesprächen vor Ort im Medienprojektzentrum Offener Kanal in Kassel oder wahlweise via Zoom wird auf individuelle Fragen für eigene Projekte eingegangen. Die Vorträge und Einzelgespräche richten sich vorrangig an Studierende aus dem Netzwerk der hessischen Film- und Medienakademie (hFMA) und an die Teilnehmer*innen des 13. Hessischen Hochschulfilmtages, sie sind aber auch für andere am Thema Interessierte geöffnet. Sprache: Englisch und Deutsch
Vorbereitend präsentieren wir an dieser Stelle drei kurze Teaser-Interviews.
Anmeldungen sind möglich bis zum 17. November bei Anna Bell: bell@kasselerdokfest.de