AG Filmfestival

Bei einem ersten Zusammentreffen am 4. Juli 2019 in Kassel haben sich über 60 deutsche Filmfestivals zusammengetan, eine Arbeitsgemeinschaft (AG) Filmfestival zu gründen. Ziel der AG ist es, sich untereinander zu vernetzen, bessere Bedingungen für Filmfestivals in Deutschland zu schaffen und gemeinsam mit den Filmschaffenden und anderen Verbänden Filmkultur zu stärken und zu fördern. Zu den Gründungsmitgliedern zählen die größten und ältesten Filmfestivals in Deutschland, Filmfestivals aus allen Regionen und Sparten.


Filmfestivals stehen am Beginn der Auswertungskette; sie begreifen sich als Teil der Filmwirtschaft sowie der kulturellen Praxis Kino und ihrer Vermittlung. Allein in Deutschland gibt es circa 400 Filmfestivals, weltweit mehrere Tausend. Sie stellen in Deutschland eine in Umfang und Wirkung ernstzunehmende Auswertung deutscher Filme im Kino dar und ihr Anteil an der Kinoauswertung deutscher Produktionen wird sich in den nächsten Jahren weiter erhöhen. Im Gegensatz zu den schwindenden Zuschauerzahlen im Kino verzeichnen Filmfestivals eine stetig zunehmende Nachfrage. Im Bemühen, die Kinoauswertung deutscher Filme attraktiver zu machen, kommt Filmfestivals eine zentrale Bedeutung zu.

In einer Stellungnahme zur Novellierung des Filmförderungsgesetztes (FFG) fordert die AG Filmfestival: "Die Novellierung des FFG muss die Frage beantworten, wie das Kino als Auswertungsort von Filmen aufgewertet werden kann und welchen Stellenwert das Kino im Spektrum der Auswertungszusammenhänge künftig noch einnehmen soll. Filmfestivals tragen überdies zur sozialen Aufwertung von Kinoräumen erheblich bei. Kinos profitieren in der Folge auch durch Kinopreise mittelbar von der Durchführung von Filmfestivals. Bei der Novellierung des Filmförderungsgesetzes aber wurde deren Stimme bislang gar nicht gehört. Filmfestivals müssen im FFG künftig stärker berücksichtigt werden, auch wenn ihre Sichtweise mit den Herstellern und Kinobetreibern viele Berührungspunkte aufweist." (Zitat Präambel Stellungnahme AG Filmfestival)


AG Filmfestival (Stand 10.08.2022):

20minmax Internationales Kurzfilmfestival Ingolstadt

abgedreht! – Hamburgs junger Film

achtung berlin – new berlin film award

Afrika Film Festival Köln

AFRIKAMERA – Zeitgenössisches Kino aus Afrika

Ake Dikhea Roma Filmfestival

Around The World in 14 Films Festival

Berlin Feminist Film Week

Berlin Lesbian Non-Binary Filmfest (BLN)

Biberacher Filmfestspiele

Biennale Bavaria – Festival des neuen Heimatfilms

blicke.filmfestival des ruhrgebiets

Braunschweig International Film Festival

Bundes.Festival.Film.

Bundesfestival junger Film

cinefest – Internationales Festival des deutschen Film-Erbes

CINEMARE Internationales Meeresfilmfestival Kiel

Darßer NaturfilmFestival – Verleihung Deutscher NaturfilmPreis

der NEUE HEIMAT film

Deutsches Kinder Medien Festival Goldener Spatz

DOK Leipzig

DOK.fest München

dokKa – das Dokumentarfestival

Dokville Branchentreff

DOKUARTS

Duisburger Filmwoche / doxs! dokumentarfilme für kinder und jugendliche

Essener Video Rodeo

Equinale

European Media Art Festival, Osnabrück

exground filmfest

Favourites Film Festival

Festival des deutschen Films Ludwigshafen am Rhein

Filmfest Bremen

FILMFEST DRESDEN – International Short Film Festival

FILMFEST HAMBURG

FILMFEST MÜNCHEN

FilmFestival Cottbus

Filmfestival Max Ophüls Preis

Filmfestival Münster

Filmfestival Türkei Deutschland

FILMKUNSTFEST MV (Schwerin)

Filmkunstwochen München

Filmplus – Festival für Filmschnitt und Montagekunst

Filmschau Baden-Württemberg

FILMZ – Festival des deutschen Kinos

filmzeitkaufbeuren

FiSH Filmfestival im StadtHafen Rostock

Filmfest FrauenWelten

Französische Filmtage Tübingen | Stuttgart

Freiburger Filmforum – Festival of Transcultural Cinema

FÜNF SEEN FILMFESTIVAL

Furora Film Festival

GENRENALE – Das Forum des Deutschen Genrefilms

German International Ethnographic Film Festival

goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films

GREEN SCREEN – Internationales Naturfilmfestival Eckernförde

Human Rights Film Festival Berlin

INDEPENDENT DAYS|Internationale Filmfestspiele Karlsruhe

Indisches Film Festival Stuttgart

interfilm – international short film festival Berlin

International Short Film Festival Detmold

International Uranium Film Festival (IUFF) Berlin

Internationale Filmfestspiele Berlin

Internationale Hofer Filmtage

Internationale Kurzfilmtage Oberhausen

Internationale Kurzfilmwoche Regensburg

Internationales Filmfest Emden-Norderney

International Filmfestival Cologne

Internationales Filmfest Oldenburg

Internationales Filmfestival Mannheim-Heidelberg

Internationales Frauenfilmfestival Dortmund / Köln

Internationales Kurzfilmfestival Landau – La.Meko

Internationales Nürnberger Filmfestival der Menschenrechte

Internationales Trickfilm-Festival Stuttgart

Internationales Trickfilmfestival Wiesbaden

Jetzt oder Nie Filmtage Friedrichshafen

Jüdisches Filmfestival Berlin & Brandenburg

Jugendfilmpreis Baden-Württemberg

Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest

KINO DER KUNST

Kinofest Lünen

Kölner Kinderfilmfest CINEPÄNZ

Kurzfilm Festival Hamburg

Kurzfilmfestival Köln

Landshuter Kurzfilmfestival

LICHTER Filmfest Frankfurt International

LUCAS – Internationales Festival für junge Filmfans

Monstronale

MOVE IT! Filmfestival für Menschenrechte und Entwicklung

moving history – Festival des historischen Films

Musikfilmtage Oberaudorf

NaturVision Filmfestival

Neiße Filmfestival

Nippon Connection – Japanisches Filmfestival

Nordische Filmtage Lübeck

Open Air Filmfest Weiterstadt

OpenEyes Filmfest Marburg

Obscura Filmfestival

Orscheler Filmfest

QUEER Filmfest Weiterstadt

Remake. Frankfurter Frauen Film Tage

SCHLINGEL – Internationales Filmfestival für Kinder und junges Publikum

Schülerfimfestival-NRW

Seriencamp Festival & Conference

SoundTrack Cologne

Soundwatch Music Film Festival Berlin

Studierenden Film Festival Sehsüchte

Stummfilmfestival Karlsruhe

Stuttgarter Filmwinter

styxX – queer short film festival

TWO RIVERS: CROSS-CULTURAL DOCUMENTARY CINEMA KOBLENZ

SWR Doku Festival

Unabhängiges FilmFest Osnabrück

UNDERDOX dokument & experiment

up-and-coming Internationales Film Festival Hannover

Werkleitz Festival

Werkstatt der Jungen Filmszene

Woche der Kritik

XPOSED International Queer Film Festival Berlin

ZEBRA Poetry Film Festival



Code of Ethics der AG Filmfestival 

Präambel: 

Die Arbeitsgemeinschaft Filmfestival ist der bundesweite Interessensverband der Filmfestivals in Deutschland. Ziel der AG ist es, sich untereinander zu vernetzen, bessere Bedingungen für Filmfestivals in Deutschland zu schaffen und gemeinsam mit den Filmschaffenden und anderen Verbänden Filmkultur zu stärken und zu fördern. Filmfestivals sind Teil der Auswertungskette; sie begreifen sich als Teil der Filmwirtschaft sowie der kulturellen Praxis Kino und ihrer Vermittlung. Filmfestivals stehen für eine vielfältige Auseinandersetzung mit Film in seinen unterschiedlichen Facetten. Festivals setzen sich für eine plurale und gerechte Gesellschaft ein und sprechen sich gegen jegliche Form von Diskriminierung aus. Diversität soll in allen Bereichen der Filmfestivals Berücksichtigung finden. Die Filmfestivals orientieren sich an den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen. 

1. Filmfestivals sind mehrtägige öffentliche Veranstaltungen, die jährlich oder zweijährig stattfinden. Sie zeichnen sich durch eine künstlerisch kuratorische Absicht und ein programmatisches Profil aus. Sie sind Orte der Begegnung. Sie fördern Filmkultur und Filmschaffende. Die bestmögliche Projektion filmischer Arbeiten in Kinos oder kinoähnlichen Situationen ist Teil ihres Selbstverständnisses. Die Filmfestivals dienen als Foren des Austauschs und der Meinungsbildung. Ausgeschlossen sind Festivals, die sich auf PR-, Image- oder Werbefilme konzentrieren, und Festivals von Wirtschaftsunternehmen oder im Kontext von Messen ebenso wie reine Wettbewerbsveranstaltungen und Filmtouren. 

2. Diversität soll sich sowohl in inneren Strukturen als auch in der Außendarstellung widerspiegeln. 

3. Filmfestivals sollen inklusiv sein. Sie sollen allen gesellschaftlichen Gruppen ungeachtet physischer, kognitiver oder sozialer Barrieren die Teilnahme an Festivalveranstaltungen ermöglichen. 

4. Filmfestivals sollen faire Arbeitgebende sein und alle Mitarbeiter*innen für ihre Arbeit angemessen bezahlen. 

5. Die Position der Festivalleitung soll öffentlich ausgeschrieben und nach einem klaren und transparenten Verfahren besetzt werden. 

6. Jurys sollen divers und unabhängig besetzt werden. 

7. Einreichmodalitäten müssen transparent und eindeutig sein – das gilt zum Beispiel für die Regularien und die zu gewinnenden Preise. Diese Informationen werden gut sichtbar auch über die Festivalzeit hinaus auf der Website veröffentlicht. Eine Einreichung verpflichtet nicht zur Teilnahme. Die schriftliche Einladung ist durch die Rechteinhaber*in zu bestätigen. 

8. Festivals, die eine Einreichgebühr erheben, verpflichten sich, die eingereichten Filme zu sichten. Einreichgebühren müssen angemessen sein. 

9. Wird ein Film nicht angenommen, informieren die Festivals die Einreicher*innen. Die Form der Absage muss aus den Regularien ersichtlich sein. 

10. Die Filmfestivals verpflichten sich, Vertreter*innen der ausgewählten Filme kostenfreie Akkreditierungen zur Verfügung zu stellen. Optional sind je nach Bedeutung und Möglichkeit des jeweiligen Festivals beispielsweise die Übernahme von Reise- und Übernachtungskosten oder angemessene Screening-Fees. 

11. Das Festival lädt Filmemacher*innen ein, um den Austausch mit dem Publikum und die Vernetzung unter den Filmschaffenden zu fördern. 

12. Die übertragenen Aufführungsrechte beziehen sich ausschließlich auf die Projektion im Rahmen der jeweiligen Festivalausgabe sowie die Verfügbarkeit in deren Filmmärkten. An die Festivalteilnahme darf keine Überlassung von anderweitigen Auswertungsformen des Films gekoppelt werden (TV, Internet, Aufführungen jeglicher Art etc.), sofern die Rechteinhaber*innen nicht ausdrücklich zugestimmt haben. Jedes Festival holt die Nutzungsrechte für Bild- und Filmmaterial für Presse- und Werbezwecke bei den Rechteinhaber*innen ein. 

13. Die Anzahl der Vorführungen im Festivalprogramm ist mit den Rechteinhaber*innen im Rahmen der Einladung zu klären. 

14. Das Festival zeigt den Film in dem mit den Rechteinhaber*innen rechtzeitig abgesprochenen Format. Das Festival sichert die bestmögliche Projektion zu und zeigt keine unfertigen oder als Sichtungsmaterial gekennzeichneten Fassungen. 

15. Festivals verpflichten sich zum sorgfältigen Umgang mit den zur Verfügung gestellten analogen und digitalen Filmkopien und Materialien. Sie respektieren die Interessen der Rechteinhaber*innen und anderer Festivals. 

16. Die Filmfestivals kennzeichnen in ihren Publikationen die Urheberschaft der präsentierten Werke. 

17. Die Festivals händigen die Preise so schnell wie möglich an die Preisträger*innen aus und zahlen ihnen das Preisgeld in der Höhe aus, wie es in den Regularien im Katalog oder auf der Homepage veröffentlicht wurde. Eventuell notwendige Steuerabzüge sind in den Regularien kenntlich zu machen. 

18. Zuschauerstatistiken sind nach transparenten Kriterien zu führen.

Foto: Anja Köhne