3 Schichten Arbeit


(Filmladen)

3 Schichten Arbeit

Haben Sie heute Morgen Kaffee getrunken? Vielleicht Tee oder heiße Schokolade? Wenn ja, sicherlich nicht aus den Händen, sondern aus einer schönen, bescheidenen, bunten oder aus Ihrer ganz persönlichen Tasse. Nun – was oft vergessen wird, ist die Tatsache, dass diese Tasse das Produkt der Arbeit von Menschen ist. Wenngleich etliche filmische Projekte zum Beispiel Kaffee als Projektionsfläche nutzen, um zum Nachdenken über Arbeitsbedingungen in einer globalisierten Welt anzuregen, bleibt dieser alltägliche Gegenstand weithin unbeachtet.
Christina Schäfers 3 SCHICHTEN ARBEIT gewährt der Tasse einen zentralen Platz als Reflexionsobjekt, um den schleichenden, jedoch stetig voranschreitenden Wandel der Arbeit in Deutschland aufzuzeichnen und zu „lauschen“, wie die arbeitenden Menschen ihn wahrnehmen. Drei Orte, drei unterschiedliche Betriebskulturen, wurden für diese essayistische Langzeitbeobachtung ausgewählt: Ein Tontagebau, eine Porzellanfabrik und eine Keramikmanufaktur. Dort werden die Menschen bei ihren alltäglichen Arbeitschoreographien beobachtet, die der Herstellung des Getränkebehälters dienen. Tassen bekommen plötzlich Gesichter und Stimmen, die von der Arbeit erzählen. Von Träumen und Lebensretrospektiven, von Zukunftsängsten im Zeichen der Industrie 4.0 und der Wettbewerbsorientierung, von kleinen Widerstandshandlungen gegen die immer stärkere Verdichtung der Arbeitszeiten. Und von der Sicherheit, dass, egal was kommt, es diese Arbeit immer geben wird, weil die Menschen immer Tassen benutzen werden. Auch wenn dies wie ein Versuch klingt, die immer näher kommende Existenzangst auf Grund der drohenden Wegrationalisierung und der billigen Konkurrenz zu vertreiben. Eines lässt sich jedoch bei allen Protagonist/innen unmissverständlich erkennen: eine bekennende Liebe zum Arbeitserzeugnis und ein starker Glaube an die Bedeutung der eigenen Arbeit für sich selbst und, noch wichtiger, für die Welt.… >>>

  • Dauer: 79 Min.
  • Regie: Christine Schäfer