Nicht von schlechten Eltern
Über ein Jahr begleitet der Film drei junge Familien deren Alltag sie auf eine harte Probe stellt. Ihre Probleme sind ganz unterschiedlich: Levi hat keinen Schlaf-Wach-Rhythmus, Konrad ist ein sogenanntes Schreibaby, Lotta ist ständig in großer Unruhe. Der Sprache noch nicht mächtig, erzählen diese Babys und Kleinkinder auf ihre ganz eigene Art über ihren Geburtsprozess und ihre schwere Ankunft im Leben. Nicht nur die Kinder brauchen Zeit um sich in der Welt zurecht zu finden, auch die Eltern brauchen Kraft und Geduld um in ihre Rolle als Vater oder Mutter hinein zu wachsen. Dabei stellt sich heraus, dass die eigenen Erwartungen nicht so einfach zu erfüllen sind, viel mehr noch, dass das Ideal des Familienglücks enormen Druck hervorruft. Der Film thematisiert das alltägliche und doch tabuisierte Thema, dass eine Familie zu sein harte Arbeit ist und man erst lernen muss Hilfe zu suchen und anzunehmen. Der Psychologe Thomas Harms hat eine Anlaufstelle für hilfesuchende junge Familien gegründet. In seinem Therapiezimmer ist der Film auf Matten und Kissen hautnah dabei wenn die Familien sich mit den Problemen auf dem Weg eine Familie zu sein auseinander setzen. Die Sitzungen geben Einblicke in die komplexe Gedanken- und Gefühlswelt der Eltern. Die Kinder erproben ihre Gefühle nicht nur durch Schreie zu äußern und die Eltern lernen die Körpersprache der Kinder zu lesen. Es wird geredet, geweint und gekuschelt, geschrien und gelacht - aus Verzweiflung, aber auch aus Erleichterung. Abgerundet werden diese intimen Einblicke durch Kommentare von Expert/innen. Eine Soziologin, ein Kinderpsychologe und eine Therapeutin kommen zu Wort und erklären zum Beispiel anschaulich wie das Kind die Geburt erlebt oder welche Zusammenhänge zwischen dem Verhalten und den Erfahrungen der Eltern zu der Verbindung mit den eigenen Kindern bestehen. Letztlich konfrontieren die Ängste der Eltern um das Kind diese mit ihren eigenen Nöten. Was wiederum auch eine neue Chance bedeuten kann. Und Hoffnung!… >>>
- Dauer: 86 Min.
- Regie: Antonin Svoboda