DokfestGeneration
Asi mit Niwoh – die Jürgen Zeltinger Geschichte


(Gloria)

Asi mit Niwoh – die Jürgen Zeltinger Geschichte

Seit mittlerweile 40 Jahren tourt die Kölschrock-Truppe um Jürgen Zeltinger durch die Republik. Er hat ein exzessives, anarchisches Leben geführt. Von Gefängnis, Alkoholvergiftung bis hin zum neurologischen Notfall hat die „Plaat“ alles erlebt und überlebt. Politisch korrekt war er nie. Jürgen Zeltinger gehört zu den ersten Kölsch-Rockern. Schon in den 60ern textet er auf Kölsch „doch dafür war die Zeit noch nicht reif“! Und es sollte auch noch etwas dauern, bis er - noch vor BAP - erst Köln dann tatsächlich für kurze Zeit die ganze Republik im Kölner Dialekt rockte. 1979 kommt dann endlich - nach einem Konzert im Kölner „Roxy“ - der Durchbruch. Was folgt ist ein wahrer Zeltinger-Boom: bundesweit. Die Zeltinger Band tritt im Vorprogramm von „Jo Cocker“ und „Motörhead“ auf und in Alfred Bioleks Talkshow „Kölner Treff“ singt Zeltinger im Duett mit Paul Breitner: „Ich fahr schwarz mit der KVG.“ Doch Zeltinger polarisiert: Viele rümpfen die Nasen über den schmerbäuchigen Sozialfall, der zu lautem Punkrock auf Kölsch über Dinge singt, die in Hochdeutsch zu obszön wären. Andere schätzen seine Authentizität und Selbstironie, wenn er zum Beispiel in viel zu hoher Tonart den „Tuntensong“ singt, zu dem er live stripped und seine getigerte Unterwäsche zur Schau stellt. Er genießt seine Popularität und den Erfolg, den er gerne mit viel Alkohol feiert. Die Band gibt um die 200 Gigs pro Jahr. Heute lässt es Jürgen „de Plaat“ Zeltinger etwas ruhiger angehen. Mittlerweile fährt der 69-Jährige mit seinem E-Scooter ins Café, um Freunde zu treffen. Das Lernen neuer Liedtexte fällt ihm schwerer, doch die Kraft seiner Songs zündet wie eh und je. Erst recht seit ihn neuerdings auch ein junger Gitarrist und Sohn-Ersatz begleitet. ASI MIT NIWOH ist eine längst fällige, filmische Hommage an ein Kölner Original, das sich über die Jahre treu geblieben ist und nun lustvoll in den Herbst seines Lebens rockt.… >>>

  • Dauer: 91 Min.
  • Regie: Oliver Schwabe