Aggregat
Auf öffentlichen Plätzen, im Bundestag und in Redaktionen, wo der Rechtspopulismus und die Flüchtlingskrise das demokratische System auf die Probe stellen, lohnt sich eine Bestandsaufnahme der politischen Meinungsbildung in der Bundesrepublik.
Anhand unkommentierter Beobachtungen verschiedener politischer Lager und Initiativen ergibt sich ein komplexes Bild des medialen Alltags der Jahre 2016 und 2017, in dem auch ungehörte Einzelstimmen zu Wort kommen.
Marktplätze in Dresden und Gaststätten in Sachsen sind genauso Orte der Meinungsbildung wie die Redaktionen der Bild-Zeitung und der taz, das ARD-Hauptstadtstudio und der MDR und Konferenzräume im Bundestag.
Gemeinsam bilden diese Orte einen Querschnitt politischer Realitäten, die nebeneinander herlaufen, ineinander greifen und aufeinander prallen.
Der Film zeigt Fragmente aus einem Land im Umbruch: Politiker üben in der Gruppe körperliche Abwehrtaktiken und wie sie mit Menschen sprechen sollen, die sagen: „Die kriegen alles und wir nichts.“ In einer Redaktionskonferenz der Bild-Zeitung geht es um syrische Straftäter und Kaffeefahrten. Eine Kunstführung im Reichstag beschäftigt sich mit der Skulptur „Tisch mit Aggregat“ von Joseph Beuys. Ein Fernsehbeitrag des MDR über Rechtspopulismus wird geschnitten. Eine Menge ruft: Volksverräter. Lügenpresse.
Aggregat ist keine Erzählung. Der Film ist eine Sammlung aus Bildern, Eindrücken und Bruchstücken der politischen und medialen Gegenwart der deutschen Demokratie.… >>>
- Dauer: 94 Min.
- Regie: Marie Wilke