The Lonely Battle of Thomas Reid
Alleine mit seinen Tieren lebt der irische Bauer Thomas Reid, 55, auf einem großen Anwesen, dem er seine ganze Aufmerksamkeit schenkt. Fürsorglich, unaufgeregt und stoisch kommt er seinen bäuerlichen Pflichten nach; kümmert sich um Huhn und Kuh. Im inneren seines Hauses hingegen regiert das gezähmte Chaos. Stapelweise Zeitungen, unzählige VHS Kassetten und Radios dominieren seine Freizeit. Hin und wieder verlässt er sein mit Stein ummauertes Refugium, um zum lokalen Supermarkt zu radeln. Seine Zufriedenheit wird getrübt, als ein neuer Nachbar auftaucht: Der U.S. Computerchip-Riese Intel, der ein Auge auf sein Grundstück geworfen hat. Seit Jahren erhält er Millionenofferten des Unternehmens, aber Reid bleibt desinteressiert: Sein Land – Quasi seine Seele – ist unverkäuflich. Der Druck auf ihn wächst, als irische Autoritäten beschließen, Thomas Reid müsse auf den Deal eingehen, weil das Gemeinwohl über seinen persönlichen Entscheidungen stünde. Zahlreiche Arbeitsplätze würden entstehen und der Region wirtschaftlichen Aufschwung bringen. Unbeeindruckt geht Thomas Reid seinen Weg, der ihn bis zum Obersten Gericht führt. Grandios paradox wirkt die Verhandlung, die auf seinem Grundstück stattfindet und über sein Schicksal entscheiden soll. THE LONELY BATTLE OF THOMAS REID ist nicht nur die zeitgenössische Version einer antiken Parabel, sondern bietet gleichzeitig einen zukunftsweisenden Einblick in eine Gesellschaft, die tief geprägt ist von wirtschaftlichen Interessen und Ideologien. Regisseur Feargal Ward gelingt mit ruhigen Einstellungen ein vielschichtiges psychologisches Portrait eines Eigenbrötlers, der sich mit einem Staat konfrontiert sieht, der ihn versucht zu vertreiben. Eine David-gegen-Goliath-Geschichte, wunderbar charmant und anrührend.… >>>
- Dauer: 80 Min.
- Regie: Feargal Ward