Elizabeth Friedlander war Typografin, Kalligrafin, Grafikerin und Migrantin. 1928 entwickelt sie die heute noch verwendete Schrift „Elizabeth“. 1936 verlässt sie Berlin, in der einen Hand die Geige der Mutter, in der anderen das Portfolio mit ihren Arbeiten. Sie schlägt sich durch Europa, kann dank ihres Handwerks und ihres Geschicks finanziell überleben und findet schließlich in London eine neue Heimat. Dort fälscht sie Stempel der Wehrmacht für den Geheimdienst und entwirft weiterhin stilprägende Schriften, Muster und Grafiken. Wie viele Frauen vor und nach ihr wurde sie vom Kanon der Designgeschichte ignoriert und somit vergessen.
Doch auch hier, wie so oft, gibt es eine andere Künstlerin, die dem Einhalt gebietet; die sich auf die mühsame Suche nach den wenigen Dokumenten begibt und die Puzzelstücke zusammensetzt; die ihr eigenes Handwerk nützt, um der vergessenen Künstlerin ein filmisches Denkmal zu setzten und sie so in das kollektive Gedächtnis der Kunstgeschichte zurückholt.