Der Knall eines Auspuffs, Feuerwerk, eine schnelle Bewegung auf der Straße, nur im Augenwinkel gesehen, all das können Trigger für Joe, Torrie, Mike, James und Justin sein, die sie mit einem Schlag wieder ins Kriegsgebiet zurück katapultieren – die unmittelbare Reaktion: Sich auf den Boden werfen und in den Schutz einer Hecke, eines Straßengrabens rollen. Und die Reaktion der Familie: Unverständnis, Verwunderung, Irritation, Traurigkeit. Nach 9/11 war es für alle fünf offensichtlich, dass die USA in den Krieg ziehen würden. Torrie kommt aus einer Army-Familie und auch bei den anderen gibt es viele Familienmitglieder, die in Korea, in Vietnam oder im Golfkrieg waren. Und so fühlten sie, durch ihre Umgebung ausgelöst, eine patriotische Verpflichtung etwas „sinnvolles“ zu tun und meldeten sich zum Militär. Was der Einsatz im Kriegsgebiet mit Ihnen selbst machen würde, davon redete niemand: Unter ständigem Beschuss zu stehen, Mitglieder ihrer Einheit neben sich durch eine Mine sterben zu sehen, selbst verwundet zu werden. Und danach wieder zurück in der Heimat zu sein und all das Erlebte nie wieder abschütteln zu können.
STRESS begleitet die fünf jungen US-Amerikanischen Kriegsveteranen Joe, Torrie, Mike, James und Justin, die mehrere Monate bis zu einem Jahr in Afghanistan oder dem Irak stationiert waren. Sie erzählen von ihren Kriegserlebnissen und dem Prozess des Zurückfindens in ein normales Leben danach. Der Film kombiniert Ton-Aufnahmen von Interviews mit außergewöhnlich gefilmten, durch Verlangsamung verfremdeten visuellen Eindrücken eines normalen Alltagslebens in den USA. Dabei macht er die komplexe Spannung zwischen Kriegszustand und zivilem Leben und vor allem den Stress, den dieser Druck auf den Einzelnen ausübt, emotional und visuell unmittelbar erfahrbar.