Angefangen mit seiner Elektropopband Yellow Magic Orchestra, die den japanischen Techno-Pop der späten 70er und 80er Jahre mitbegründete, brachte der japanische Komponist und Klangkünstler Ryuichi Sakamoto in seiner Solokarriere frühe elektronische mit klassischen Klängen zusammen und ließ sie mit Weltmusik fusionieren. Sakamoto schrieb mit seinen Soundtracks zu „Der letzte Kaiser“, „Himmel über der Wüste“ und zuletzt „The Revenant“ Filmmusikgeschichte, die seine Liebe zum Film prägten und sein musikalisches Schaffen maßgeblich beeinflussten. Immer auf der Suche nach neuen Klangspuren, die er zu Kompositionen verarbeitet und in seine Musik einfließen lässt, streicht Sakamoto mit einem Aufnahmegerät zwischen raschelnden Bäumen und zwitschernden Vögeln durch den Wald. Ein anderes Mal steht er wie selbstverständlich mit einem Plastikeimer auf dem Kopf im Regen, um den klopfenden Sound der Regentropfen einzufangen. Mit viel Einfühlungsvermögen für den sensiblen Künstler, Komponisten und den Menschen Sakamoto wird ein filmischer Essay erzählt, der sich weniger an der Schaffenschronik des Künstlers orientiert, sondern eine lose Form zulässt, die von Sakamotos Ausführungen, seiner künstlerischen Arbeit und teils traumhaften Bildern getragen wird. Der Film zeigt neben seinem künstlerischen Profil auch seine politische Motivation als Atomkraft-Gegner, die seinen künstlerischen Ausdruck mitgestaltet. Immer wieder wird der Fokus dabei auf den Schaffensprozess Sakamotos zurück gelenkt, um seine Welt der Klänge zugänglich und erfahrbar zu machen.