Todos quieren ser el próximo Weismann
Der zeitgenössische Kunstsammler Martín Solo, der auch Richard Weismann entdeckte, öffnet die Türen seines Privatmuseums in Madrid. Hier will er dem taiwanesischen, in Brooklyn lebenden Künstler Mu Pan eine Retrospektive widmen. In dessen fantastischen Arbeiten, meist Ölgemälde und Drucke, die an die Werke des flämischen Malers Hieronymus Bosch erinnern, befasst sich der Künstler mit der Gewalt und Brutalität unserer modernen Gesellschaft. Neben den Werken Mu Pans und seiner faszinierenden, mitunter skurrilen Künstlerpersönlichkeit, lernen wir auch den Kunstsammler Martín Solo näher kennen, der ihm in seiner Exzentrik in nichts nachsteht. Echt oder inszeniert, aber in jedem Fall überzeichnet, wird seine Figur comichaft skizziert und der Kunstmarkt dabei ironisch unter die Lupe genommen. Was bewegt Künstler*innen und Galerist*innen? Welchen Stellenwert hat das Ausstellungskonzept für das Werk? Was ist der Wert von Kunst und wer bestimmt diesen? Bunt und voller Widersprüche werden verschiedene Bereiche der Kunst in einem dokumentarischen Querschnitt erfahrbar gemacht. Dabei gerät der Film, genauso wie die Kunst, nicht selten an die Grenzen des sogenannten „guten" Geschmacks. Begleitet von dem Rätsel, um wen es sich eigentlich bei Richard Weismann handelt, wird der Kunstbetrieb samt Personal und Inventar ordentlich auf die Schippe genommen und erscheint dabei in seinen schrillsten Farben. Wer die Kunst nicht allzu ernst nimmt, sollte seine Freude an diesem Film haben. Ein Film voller Brüche und geschmacklicher Verirrungen, der buchstäblich aus dem Rahmen fällt. (Annika Nesheim)… >>>
- Dauer: 65 Min.
- Regie: Alberto Triano