FLINT: Who Can You Trust?
Am 25. April 2014 trat in Flint, Michigan, eine Gruppe lächelnder Offizieller vor die Fernsehkameras, hob die Gläser in die Höhe und sprach einen Toast auf die neue Wasserquelle der Stadt aus: den Flint River. Fast sofort meldeten Bürger*innen von Flint den Behörden, etwas sei nicht in Ordnung mit dem bräunlichen Wasser, das schrecklich roch, nach Metall schmeckte und offenbar auch Hautausschlag und Erbrechen verursachte. Die verarmte Industriestadt hatte die Wasserversorgung umgestellt, um Kosten zu sparen. Statt aus dem nahegelegenen Detroit kam das Wasser nun aus dem Flint River, einem durch die Autoindustrie verseuchten Fluss. Das korrosive Wasser löste Blei aus den alten Leitungen heraus, das giftige Schwermetall gelangte ins Wasser. Anderthalb Jahre vergingen, bis nach massiven Bürger*innenprotesten die Stadtverwaltung die knapp 100.000 Einwohner*innen über die Gefahren aufklärte und abgepackte Wasserflaschen für die Haushalte bereitstellte. Heute führt man mindestens 70 Todesfälle auf das verunreinigte Wasser zurück und die vermuteten gesundheitlichen Spätfolgen sind besorgniserregend. Der investigative britische Filmemacher Anthony Baxter („A Dangerous Game“, 2014, „You’ve Been Trumped Too“, 2016) begleitete die Stadt Flint und seine Bewohner*innen über fünf Jahre akribisch, empathisch und kämpferisch. Der Film entfaltet sich aus den Perspektiven der Bewohner*innen von Flint und wird von Alec Baldwin erzählt, der sich im Film aufgrund persönlicher Betroffenheit einen Eindruck von der Lage vor Ort verschafft. FLINT: WHO CAN YOU TRUST? ist ein Politthriller, der aktueller nicht sein könnte. Er handelt von Korruption, Lügen, Verrat, politischem Desinteresse, Vertrauensverlust und den verheerenden Konsequenzen. (Cosima Lange)… >>>
- Dauer: 110 Min.
- Regie: Anthony Baxter