Koordinaten der Erinnerung


(BALi Kinos, KulturBahnhof Kassel)

Eine Wartehalle in Belfast, ein verlassenes Dorf in Syrien, eine alte Fabrik in Immenhausen: Orte sind nicht nur Marker auf der Landkarte, sondern auch Koordinaten der Erinnerung. Hier bündeln sich Geschichten des Lebens und die Momente des Umbruchs, des Abschieds und des Neuanfangs. Auf der Suche nach historischen Ereignissen und ihrer Präsenz in der Gegenwart, sehen wir eine Rollschuhfahrt auf dem Tian’anmen-Platz, ein Picknick an der europäischen Grenze und ein Reise nach New York unter den Vorzeichen der Pandemie: jeder Erinnerungsort ist politisch und persönlich zugleich. (Lili Hartwig)

A Letter from Raqqa

Eine Autofahrt durch verlassene Felder und leere Straßen, durch ein Dorf ohne Menschen. Was passiert mit ihren Erinnerungen wenn niemand mehr da ist, um sich zu erinnern? Ein filmisches Essay über die Folgen des Krieges, den Stillstand der Zeit und die Spuren des Lebens.… >>>

  • Dauer: 9 Min.
  • Premiere: Weltpremiere
  • Nominierung: Goldener Herkules
    • Regie: Arash Asadi

    fragmented reality

    Eine Reise nach New York im Februar 2020. Ein paar Wochen bevor die Grenzen geschlossen wurden. Mit der Super-8-Kamera dokumentiert die Regisseurin ihre Erkundungstour durch die Straßen der Metropole. Das Kommende wirft bereits seine Schatten, manifestiert sich in den grobkörnigen Bildern und offenbart die Brüche in der Gesellschaft.… >>>

    • Dauer: 4 Min.
  • Premiere: Weltpremiere
    • Regie: Alix Kokula

    Borders and Boundaries

    Ein Tagestrip von Dublin nach Belfast. Es ist der Tag des Brexits. Eine offene Grenze, deren Offenheit in Frage steht, bestimmt durch Regeln, Begriffe und Deutungen. Wie vergleichbar ist die Beziehung zwischen Ländern mit der zwischen zwei Menschen? Wie balancieren wir Nähe und Distanz? Was bedeutet es, wenn die Wege sich trennen?… >>>

    • Dauer: 3 Min.
  • Premiere: Weltpremiere
  • Nominierung: Goldener Herkules
    • Regie: Alejandra Montoya

    PIKNIK

    In Sopron an der ungarisch-österreichischen Grenze wird das dreißigjährige Jubiläum des Paneuropäischen Picknicks gefeiert, das mit einer temporären Grenzöffnung einherging und den Fall des Eisernen Vorhangs ankündigte. Ausgerechnet Viktor Orban, der vielmehr für das Bauen von Zäunen als ihren Abriss bekannt ist, nimmt stellvertretend den Dank Angela Merkels entgegen. Die Filmemacher*in begibt sich auf Spurensuche und Feldforschung und veranstaltet ein Picknick am Grenzzaun.… >>>

    • Dauer: 16 Min.
  • Premiere: Weltpremiere
  • Nominierung: Goldener Herkules
    • Regie: Silke Körber

    Duldung

    Ein großer Bürokomplex in der Kurt-Schumacher-Straße in Kassel. Von den meisten Passant*innen nicht weiter bemerkt, entscheidet sich hier für die Andere ihr ganzes Schicksal.… >>>

    • Dauer: 2 Min.
  • Premiere: Weltpremiere
    • Regie: Hanna Baumgarten

    We Are Still Searching

    Ein soghafter Trip in die Tiefen des Bildes.… >>>

    • Dauer: 2 Min.
  • Premiere: Weltpremiere
    • Regie: Niels Walter

    Forbidden City / scater girl

    Der Platz der himmlischen Friedens in Peking: Zwischen den Tourist*innengruppen, vorbei am Sicherheitspersonal, fährt eine Frau Pirouetten auf ihren Rollschuhen. Am 4. Juni 1989 fand hier aufblühende Demokratiebewegung der Student*innen und Arbeiter*innen ihren blutigen Endpunkt. In einem Staat, in dem neue Ideen immer auch gefährlich sind, werden Rufe nach politischer und sozialer Reform systematisch unterdrückt. Die Meinungsfreiheit ist online und überall in Gefahr und erfordert immer wieder ein Erforschen der Grenzen. Das Annähern, Abwenden und Umfahren dieser unsichtbaren Regeln, manifestiert sich in einem symbolischen Tanz auf acht Rollen vor der Kulisse der Verbotenen Stadt.… >>>

    • Dauer: 3 Min.
  • Premiere: Weltpremiere
  • Nominierung: Goldener Herkules
    • Regie: Catrine Val

    Kafkaland

    1960 begeben sich ein angehender Schriftsteller und ein künftiger Filmregisseur auf Franz Kafkas Spuren - in einem Dorf, in dem dieser oft seine Schwester besuchte und "Das Schloss" schrieb. Sie suchen nach Inspiration für ein Drehbuch, haben aber keinen Erfolg. Später wird einer der beiden Freunde ein berühmter Regisseur in den USA, der andere Staatspräsident. 2019 versucht im selben Dorf wieder ein Filmteam sein Glück.… >>>

    • Dauer: 6 Min.
  • Premiere: Weltpremiere
  • Nominierung: Goldener Herkules
    • Regie: Tobi Sauer

    das HAUS

    Das HAUS in war eine subkulturelle Allmende in der Kasseler Nordstadt. Ein Ort, der scheinbar allen und niemandem gehörte. Ein Ort für experimentelle und unkommerzielle Kultur. Der do-it-yourself-Gedanke bedeutete hier, dass alle, wenn möglich, nur das machen, worauf sie Lust haben und alle gleichermaßen Verantwortung tragen. Doch nach einem Eigentümer*innenwechsel kam bald das Aus für das Projekt. Die Erinnerungen am Feiern, Punk und Subversion leben bis heute weiter.… >>>

    • Dauer: 12 Min.
  • Premiere: Weltpremiere
  • Nominierung: Goldener Herkules
    • Regie: Kerstin Rupprecht,Tim König

    Abschied

    Die ehemalige Glashütte Süßmuth nördlich von Kassel. Auf dem alten Fabrikgelände lebten und arbeiteten über zwanzig Jahre Künstler*innen und Kreative. Für manche in der Nachbar*innenschaft galt es als Schandfleck, für andere war es ein Freiraum für alternative Lebensentwürfe. Nur sind Teile vom Abriss bedroht und die Ateliers müssen geräumt werden. Der Filmemacher, der hier selbst einige Zeit verbrachte, porträtiert den einzigartigen Ort und seine Bewohner*innen. Eine Momentaufnahme, bei der es um mehr geht als Nostalgie, und eine Hommage an das künstlerische Schaffen im Alter.… >>>

    • Dauer: 15 Min.
  • Premiere: Weltpremiere
  • Nominierung: Goldener Herkules
    • Regie: Karl Brunnengräber