Mary Bauermeister – eins und eins ist drei
Kunstschaffen „muss aus der geistigen Welt impulsiert sein“, sagt Mary Bauermeister. Der Dokumentarfilm MARY BAUERMEISTER – EINS UND EINS IST DREI erlaubt Einblicke in das künstlerische Schaffen und Denken dieser Ausnahmekünstlerin, die bereits Anfang der 1960er Jahre ihre Könnerschaft als Künstlerin und Initiatorin zeigte: In ihrem Kölner Atelier fanden die ersten Prä-Fluxus-Veranstaltungen mit Lesungen, Aktionen und Ausstellungen statt und trugen entscheidend zur Entwicklung der Kölner Kunstszene bei. Privat lernte sie in dieser Zeit den Komponisten Karlheinz Stockhausen kennen und heiratete ihn wenige Jahre später. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor. Ihr Sohn und Komponist Simon Stockhausen, arbeitet mittlerweile mit seiner Mutter zusammen und kümmert sich um die Vermarktung ihrer Kunst. „Ich bin im Crashkurs (…) zu ihrem Kunstmanager und Mädchen für alles geworden“, stellt er fest. Mutter und Sohn reden offen, gleichsam tiefgreifend und mit erfrischend intelligentem Humor über ihre familiäre Bande. Die Regisseurin Carmen Belaschk komponiert in MARY BAUERMEISTER Archivbilder, Animationen, Beobachtungen und Interviews zu einem erhellenden Ganzen über Bauermeisters Privatleben und ihre Position im internationalen Kunstmarkt. Das subtile Portrait ist gleichsam eine Reflexion über die Schönheit und Endlichkeit des Lebens, über Schicksalsschläge und Schaffenskraft. Mit scheinbar spielerischer Leichtigkeit gelingt es der Filmemacherin, Bauermeisters Wesen und die Strahlkraft ihres Kunstschaffens in eine angemessene filmische Form zu adaptieren. (Carsten Siehl)… >>>
- Dauer: 101 Min.
- Regie: Carmen Belaschk