Petite Fille
Die 7-jährige Sasha wurde als Junge geboren, aber sie weiß schon immer, dass sie ein Mädchen ist. Ihre Familie unterstützt sie vorbehaltlos und zuhause kann sie ganz sie selbst sein. Doch in der Schule, im Ballettunterricht und im Kontakt mit Anderen stößt sie auf Unverständnis und viele, auch bürokratische Hürden, die ihre Mutter versucht, für sie zu überwinden. Sasha lebt mit ihrer Familie im ländlichen Nordfrankreich. Schon mit knapp drei Jahren sagte sie zu Ihrer Mutter Karine: „Wenn ich groß bin, werde ich ein Mädchen“. Als Karine davon erzählt, muss sie sichtlich um Fassung ringen. Denn natürlich wünscht sich eine Mutter für ihr Kind, dass es glücklich ist. Offen berichtet sie auch dem Kinderarzt gegenüber von ihren Ängsten und der Sorge, selbst für Sashas Geschlechtsdysphorie verantwortlich zu sein. Die Spezialistin in Paris kann ihr einige Ängste nehmen und Sasha und Karine viele Fragen beantworten. Aber reicht ihr Gutachten, um den Direktor davon zu überzeugen, dass Sasha auch in der Schule offen ein Mädchen sein darf? Der Regisseur Sébastien Lifshitz hat Sasha und ihre Familie in ihrem Kampf um die Anerkennung ihrer Identität über längere Zeit begleitet. Die große Kraft des Films ist es, dass er dabei niemals die Unverständigen dämonisiert, sondern sich fast ausschließlich auf Sashas Augenhöhe bewegt. Er konzentriert sich darauf von dem Stress, den es für Sasha und ihre Familie bedeutet und der Liebe und Energie die es sie kostet, mit der Ablehnung und dem Unverständnis umzugehen, zu erzählen. PETITE FILLE ist ein sensibles Porträt einer jungen Transperson mit großer Nähe zu seinen Protagonist*innen. (Carolin Ernst)… >>>
- Dauer: 85 Min.
- Regie: Sébastien Lifshitz