Shipwreck at the Threshold of Europe, Lesvos, Aegean Sea

| Unfassbare Bewegungen
KulturBahnhof Kassel

Am 28. Oktober 2015 legte ein Boot voller Migranten*innen von der westtürkischen Küste Richtung der nächstgelegenen Europäischen Küste – die griechische Insel Lesbos – ab. Die See war rau, das Boot alt und mit mehr als 300 Passagier*innen überfüllt. 280 Meter hinter der griechischen Seegrenze, im Hoheitsgebiet der EU, sank das Boot und 43 Menschen verloren ihr Leben. Es sollte der tödlichste Vorfall im Zeitraum des sogenannten "Langen Sommer der Migration" werden, in dem mehr als eine Million Geflüchtete und Migrant*innen versuchten, europäische Küsten zu erreichen. Über den Vorfall wurde in den internationalen Medien ausführlich berichtet. Die Berichterstattung erklärte, dass der Rettungseinsatz der europäischen Grenzschutzorganisation Frontex und der griechischen Küstenwache kompetent und erfolgreich gewesen wäre. Unsere Analyse widerlegt diese Einschätzung und ermöglicht es zivilgesellschaftlichen Gruppen, Rechenschaft für die im Mittelmeer verlorenen Leben zu einzufordern. Die Künstlerin Amel Alzakout ist eine der Überlebenden und hat den Schiffbruch mit einer an ihrem Handgelenk befestigten, wasserdichten Kamera aufgezeichnet. Diese Aufnahmen ermöglichen Einblicke aus einer einmaligen Perspektive in die tragischen Ereignisse an der Grenze zu Europa.

  • Dauer: 24 Min.
  • Länder: Vereinigtes Königreich
  • Sprache: Englisch
  • Produktionsjahr: 2020

  • Regie: Forensic Architecture