Erinnerungen können traumatisch wie trügerisch sein, zwischen Phantasma und Leerstelle, zwischen Stolpern und Taumeln. Das Programm vereint (auto-)biografisches Erzählen als kreativen Prozess, der die eigenen Erinnerungen herausfordert. Mit künstlerischen Strategien wie Green Screen, Reenactment, Verfremdung, Collage und Voiceover ziehen die Filme, spielerisch wie humorvoll, Querverbindungen wider klassische Denkmuster – zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Wahrheit und Fiktion, individuellem und kollektivem Gedächtnis, Tragik und Komik. „Niemand stirbt so schön wie Udo Kier.“ (Jessica Manstetten)
In Jan Soldats Inszenierung des Todes wird Kiers facettenreiches Ableben in mehreren Dutzend Rollen durch die lebendige Montage zu einem rasanten Galopp durch fünf Jahrzehnte Film- und Fernsehgeschichte und zu einer umfassenden Hommage an diesen furchtlosen Schauspieler, der zwischen (vermeintlich) edler Kunst und heiligstem Trash gesurft ist. (Markus Keuschnigg)… >>>
Wie kann man eine gewalttätige Vergangenheit verstehen? Der Somalier Abdi ist Möbeldesigner und Betreuer. Mit seinem Nachbarn, dem Filmemacher Douwe, stellt er sein von Krieg und Kriminalität geprägtes Leben nach. Durch Rekonstruktionen in einem Studio begeben sich Abdi und Douwe auf eine investigative Reise durch eine schmerzhafte Geschichte, bei der der kreative Prozess im Mittelpunkt steht.… >>>
TURTLENECK PHANTASIES widmet sich dem Murmeln, dem Unleserlichen, Unsagbaren, den Skizzen und Kritzeleien, den Erinnerungsfragmenten aus der Kindheit, dem Stolpern, das wie ein Tanz daherkommt, den absurden Momenten.… >>>
Ein Tag am Meer, nebliger Blick ins Offene, Füße in der Brandung, Buhnen und Möwen, zwei schemenhafte Gestalten in der Ferne. Und aus dem Off trällert ein fröhliches Lied: „Ich bin hier allein, weil es neblig ist und regnet. Aber das ist mir scheißegal, und die Wellen kommen zurück [...] I am a photographer, in motion and in still.“ Dagie Brundert arbeitet seit mehr als drei Jahrzehnten mit Super 8 Filmen, die oft Persönliches, Alltägliches aufgreifen und daraus eine ganz eigene Kinomythologie erschaffen. Ihr jüngster, in Algen, Vitamin C und Waschsoda entwickelter Film, wirft einen Blick zum Horizont, auf den Boden, wo der eigene Körper auf die Welt trifft. Und stellt ganz beiläufig weitschweifende Fragen. Was sieht man, wenn man auf sich selbst blickt?… >>>