Museumsdepots sind Orte, an denen Dinge außer Sichtweite aufbewahrt werden, aber auch vor allzu schematischen historischen Beurteilungen geschützt sind. In seinem neuen Film beschäftigt sich Assaf Gruber mit den Beständen der Neuen Galerie Graz. In dem käfigartigen Raum des Depots sehen wir einen nackten Musiker, der intensiv an einer Komposition arbeitet. Er lässt sich von Künstler*innen inspirieren, die sich in einer Grauzone zwischen modernistischem Anspruch und nationalsozialistischer Begeisterung bewegen. Unser geheimnisvoller Protagonist spielt zaghaft eine bekannte Melodie. Es ist ein Lied, das viele von uns kennen, das man auf den Tanzflächen in ganz Europa wiedererkennt – aber wie viele von uns haben sich jemals die Mühe gemacht, den bemerkenswert imperialistischen Text zu hören?