Beim Cruisen gerät das Begehren in Bewegung. Umso mehr, wenn es außerhalb des heteronormativen Rahmens liegt. Der öffentliche Raum ist dafür kein Safe Space, aber wer jemanden aufreißen will, muss trotzdem manchmal raus. Losfahren, abhauen, abschleppen – der Motor läuft, die Bahn gleitet durch die Schienen, das Chrom blitzt, die Stadt sendet erregende Zeichen. Sich zeigen, für einige sichtbar werden, für andere unsichtbar bleiben, so läuft das Spiel. Im Medium Film wird die Bewegung aufgegriffen, stabile Identitäten geraten ins Fließen, Geschlechterverhältnisse sind nicht mehr fixierbar. Eine neue Ordnung ist noch nicht in Sicht. Die Filme dieses Programms sind Roadmovies ohne Ziel, entfalten den Reiz des Unterwegsseins, die Fortbewegungsmittel wer- den in ihnen selbst zu Objekten der Begierde. Wer zuhause bleibt, ist selber schuld. (Jan Künemund)
Ein Wohngebiet an einem Sommertag. Sinneseindrücke von einer Hausfassade, einer Straßenlaterne und dem nahen Wald. Merkwürdige Tiergeräusche sind zu hören, ein Fenster ist erleuchtet, ein Motor wird angelassen, das Material erregt sich. Zitternde Zeichen bedeuten: losfahren!… >>>
Premiere: Weltpremiere Ein Junge, der sich danach sehnt, Teil einer Biker-Gruppe zu werden, führt uns zu einem silbernen Horizont, wo glitzernder Staub den Blick auf abgelegene Landschaften trübt und junge Männer in duftendes Leder gekleidet sind. Die Motoren bleiben kalt, und der Junge erfährt, was es bedeutet, sich fremd zu fühlen. Ein visuelles Gedicht, das Fragen der Zugehörigkeit, der Männlichkeit und der sexuellen Verletzlichkeit erforscht.… >>>
„First time, first love Oh what feeling is this Electricity flows
With the very first kiss“
Wir hören Musik und sind auf dem Weg. Dabei sehen wir die Dinge und die Welt anders als zuvor, damit es nicht immer so weitergeht, sondern besser werden kann: Auf einer Bahnfahrt begegnen sich zwei Jungen. Es entsteht etwas – nicht viel und doch alles. Enjoy a Golden Hour Carousel Ride. A Common Sensations Music Movie.… >>>