Erdzeit


(BALi Kinos)

Parallel Worlds

Die Filmemacherin reist als Teilnehmerin der „Arctic Circle Autumn Expedition“ an die Grenzen der Welt. Rund um sie verschmelzen Eisblöcke, die weiße Luft lässt die Horizontlinie verschwinden und ihr Körper zeichnet sich als eine winzige Gestalt auf der Landschaft ab. Eine Reise an die Grenzen der Einsamkeit, der Selbstfindung und mitten hinein in die Erfahrung einer fast unerträglichen Spannung zwischen Zivilisation und Natur.… >>>

  • Dauer: 15 Min.
  • Regie: Linda Jasmin Mayer, Judith Goudsmit

Imperial Valley (Cultivated Run-off)

Eine Drohnen-Kamera fliegt über eine riesige Region industrieller landwirtschaftlicher Produktion in der Sonora Wüste in Kalifornien. Die komplexen Bewässerungssysteme, vom Colorado River genährt, bilden eine geometrische Landschaft, in der jeder Bodenzentimeter für den Agrar-Profit optimiert wurde. Die Vogelperspektive scheint zunächst die Macht des Menschen über die Natur visuell zu untermauern. Sie entwickelt jedoch im Laufe des Films eine Ambivalenz: die Ordnung und Rationalität der Bilder, gewinnt allmählich einen unheimlichen Charakter. Natur und Künstlichkeit verschmelzen, die Landschaft wird zu einem abstrakten Raster aus Linien und Punkten, während die visuelle Entfremdung uns über den menschlichen Eingriff auf der Erdoberfläche nachdenken lässt.… >>>

  • Dauer: 14 Min.
  • Regie: Lukas Marxt

Salarium

Die beiden Wörter „salary“ (Bezahlung) und „soldier“ (Soldat) finden ihre etymologischen Herkunft in dem Wort „salt“ (Salz). Der Film nimmt darauf Bezug, indem er das Zusammenwirken ökonomischer, militärischer und geologischer Mächte untersucht, das sich im Bild des Erdfalls manifestiert. Die zerlöcherten Küsten des Toten Meeres in Israel und Palästina sind gesäumt von tausenden Erdlöchern, die die Überreste einst beliebter Strände, Erlebnisbädern oder Siedlungen verschlingen. Die Erdlöcher machen das Gebiet unbewohnbar und gefährlich: einst ein Naturschatz der Touristen und Investitionen anlockte, heute ein ruinierter Ort auf unsicherem Grund. Die entstandene Landschaft ist zugleich sichtbares Symptom und aktiver Verursacher eines gescheiterten kolonialen Projekts, die Natur zu instrumentalisieren, in dem gleich zwei Wirkmächte in sich zusammenbrachen: die Mikrogeschichte kolonialistischer Migration und die langsame Katastrophe die durch das schonungslose Ausbeuten der Natur und ihrer Rohstoffe ausgelöst wurde.… >>>

  • Dauer: 42 Min.
  • Regie: Daniel Mann