Living the Light – Robby Müller
Seine Obsession mit Licht begleitete den niederländischen Kameramann Robby Müller sein ganzes Leben lang. In über 70 Spielfilmen arbeitete er u.a. mit Regisseuren wie Wim Wenders, Jim Jarmusch und Lars von Trier zusammen. Seine Suche nach der ultimativen Licht-Stimmung für eine Szene mag in seiner Karriere zwar so manchen Drehplan über den Haufen geworfen haben, aber die Ergebnisse brachten ihm unter anderem auch dreimal den Deutschen Filmpreis, den Bayerischen Filmpreis und die Camera d’Or als bester Kameramann.
Die Regisseurin Claire Pijman sichtete tausende seiner privaten Hi8-Videotagebücher, Bilder und Filme. Mit einem meisterhaften Schnitt und von Jim Jarmusch eigens dafür komponierter Musik, verbindet sie in diesem Film die privaten Aufnahmen mit Ausschnitten aus seiner Arbeit zu einem bildgewaltigen Portrait des Künstlers, in dem beides beinahe fließend ineinander überzugehen scheint. LIVING THE LIGHT zeigt, wie stark Leben und Werk Robby Müllers miteinander verbunden sind und sich wechselseitig inspiriert und befruchtet haben. Alles was er erlebte, auch in seinem Privatleben, sah er stets wie durch den Sucher einer Kamera. In seinen Bildern beginnen selbst die banalsten Dinge, wie die vielen unpersönlichen Hotelzimmer, die er während der Dreharbeiten bewohnte, durch seinen persönlichen Blick zu leuchten. Wim Wenders, der mit ihm unter anderem „Alice in den Städten“ und „Bis ans Ende der Welt“ drehte, machte dies zu einem seiner größten Bewunderer. Und Jim Jarmusch, mit dem er an „Down by Law“ und „Dead Man“ zusammen arbeitete, verglich seine Meisterschaft des Lichts sogar einmal mit der des großen holländischen Malers Vermeer. Robby Müller ist im Juli dieses Jahres mit 78 Jahren gestorben. LIVING THE LIGHT ist das Zeugnis seines Lebenswerks.… >>>
- Dauer: 86 Min.
- Regie: Claire Pijman