Das Schlaraffenland ist ein utopischer Ort, der kein Leid und keinen Hunger kennt. Im Gegenteil: es gibt von allem mehr als genug. Diese Idee vom Leben im Überfluss entstand als radikales Wunschbild der armen Landbevölkerung und der städtischen Unterschichten im ausgehenden Mittelalter. Für einige heutige Gesellschaften scheint dieser Traum wahr geworden. Doch der vermeintliche Wohlstand hat eine Kehrseite. Er ist nicht nur prekärer als er scheint, sondern basiert auf Ausbeutung und Zerstörung des gesamten Ökosystems. In unserer postkapitalistischen Gegenwart geht es immer weniger um eine gerechte Verteilung von Arbeit, als das Nichts-Tun erträglich zu machen.