"Ich sehe dich an und sehe, dass dein Blick die Welt verschlingt, ohne zu wissen welche Welt verschlungen wird." Mittels eines zugleich persönlichen aber auch distanzierten essayistischen Films wird Macao, eine frühere portugiesische Kolonie, die 1999 an China zurückgegeben wurde, vorgestellt Die selbst zum Teil in Macao aufgewachsene Filmemacherin Rita Macedo betrachtet die Geschichte des Gebietes aus portugiesischer Perspektive neu und thematisiert post-imperiale Formen der verleugneten politischen Beeinflussung neben der voranschreitenden Demenz ihrer eigenen Mutter. Bedacht positioniert der Film persönlichen Verlust neben kolonialem Narrativ und widmet sich so der Frage, wie eine schwierige Vergangenheit im Angesicht einer sich gegenwärtig selbst zerstörenden Erinnerung aufgearbeitet werden soll.