Antfilm
Rhythmisierte Einblicke in die Choreografie des Lebens auf engem Raum. Wie kannst du das System bekämpfen, wenn du selbst Teil davon bist?… >>>
- +DokfestOnline
- Dauer: 2 Min.
- Regie: Tetsuya Maruyama
Draußen mutiert das Virus, drinnen besteht die klein gewordene Welt aus Wohnzimmer, Küche, Bad, Schlafzimmer und WLAN. Innen-Außen-Beziehungen verändern sich in der Pandemie. Der Wohnraum wird renoviert und ist danach auf lange Phasen des zuhause Bleibens vorbereitet. Soziale Beziehungen werden eingekocht. Skeptisch schaut man durch die Wohnungsöffnungen nach draußen: Tobt das Leben dort im Geheimen, ist es ansteckend, was kriegen wir überhaupt davon mit? Das Herumhocken, das Zusammensein, der Rückzug erhalten eine neue Qualität – und in der Passivität ordnet sich die Selbstwahrnehmung neu. Die Protagonist*innen bewegen sich auf wenigen Quadratmetern, sie warten auf häusliche Sensationen: das lange ersehnte Gespräch, die unterbrochene Fernbeziehung, das Sexdate, jemand Neues, eine Kamera oder einen Gedankenstrudel, der in tieferliegende autobiografische Schichten führt. Der Wäschetrockner läuft, die Carpenters singen „Close To You“, und draußen regnet es Frösche. (Jan Künemund)
Rhythmisierte Einblicke in die Choreografie des Lebens auf engem Raum. Wie kannst du das System bekämpfen, wenn du selbst Teil davon bist?… >>>
Zu Beginn der Corona-Pandemie findet sich der junge trans*Mann Cássio Kelm isoliert in einer kleinen Wohnung zusammen mit seinem Vater wieder. Die beiden organisieren ihren Alltag, unterstützen sich, halten respektvollen Abstand. Die Transition wird nicht zum Thema, in dem, was nicht besprochen wird, liegt trotzdem eine große Zärtlichkeit. Der Blick richtet sich gemeinsam auf den Irrsinn der brasilianischen Politik, der über die Medien in die Wohnung dringt. Ein Film über Vater und Sohn, über die Angst vor dem Tod, über das Verlangen, Liebe zum Ausdruck zu bringen, wenn auch nicht durch Worte.… >>>
Die Pandemie kann auch Glück bedeuten, zumindest für zwei Menschen, die in unterschiedlichen Staaten der USA arbeiten und nun eine unbestimmte Zeit gemeinsam an einem Ort verbringen können. Neue Routinen entstehen, immer mit der Angst im Hinterkopf, diese bald wieder aufgeben zu müssen, sobald der Alltag sich normalisiert. Geschenkte Momente der Intimität, flüchtig, isoliert. Dann ein Zeitsprung, und eine Stimme warnt vor Nostalgie.… >>>
Ein Mann wartet in seiner Wohnung. „Ich hoffe nur, der findet det.“ Der andere kommt vorbei, grüßt in die Kamera. Die Protagonisten kennen sich nicht, sie haben sich zum Sex verabredet. Die Person hinter der Kamera ist Teil des Dates, zieht sich zwar in die Beobachtung zurück, wird aber dennoch einbezogen. Eine Einladung für’s nächste Mal, „gerne in der Gruppe“. Ein Blick nach draußen, zum Abschied.… >>>
Während die Welt draußen ihrem Ende entgegengeht, verbringt Maya die Zeit zwischen Bett und Wohnzimmer im aufgegebenen Haus ihrer Familie in der philippinischen Provinz Zambales. Bilder und Geräusche einer biblischen Plage dringen ins Innere, während sie mit Kindheitserinnerungen konfrontiert wird. Virtuos und ekstatisch zeichnet der Film eine allmähliche Auflösung nach, die nicht zuletzt die Grenze zwischen eindeutig abgrenzbaren Raumen betrifft.… >>>