Werden meine Gefühle erwidert? Die Emotionen, die andere in uns auslösen, sind komplex und vielfältig. Sie stehen immer in einer wechselhaften Dynamik mit den Reaktionen auf sie und manchmal auch mit der Vorstellung, was die anderen darüber denken könnten. Denn sicher können wir selten sein. Ob in Freund*innenschaften oder innerhalb der Familie, in einer neuen Umgebung oder gegenüber dem Objekt unserer Begierde, es gilt die eigenen Gedanken, Selbstzweifel und Verletzungen zu sortieren in der Hoffnung unsere Sehnsucht und Lust ohne Scham und einvernehmlich ausleben zu können. (Lili Hartwig)
Eigentlich ist es nicht mal ein ganzes Wort, doch in dem kurzen „Na?“ versteckt sich viel. Eine informelle Begrüßung unter Freund*innen, die durch die Nutzung eine Grenze der Zugehörigkeit zieht. Die Filmemacherin versucht diese sehr deutsche Ausdrucksform zu verstehen. Ihr erstes „Na?“ war etwas peinlich, aber ernst gemeint.… >>>
Das Tagebuch hütet Gedanken, Gefühle und geheime Wünsche, aber auch die Zweifel und Sorgen der Autor*in. Doch was ist, wenn man glaubt, mehr für andere zu empfinden als erwidert wird? Wenn unklar ist, ob die eigene Liebe zu viel oder zu wenig ist oder vielleicht auch beides gleichzeitig. Wäre lieber nichts zu fühlen eine Lösung? Vermutlich nicht, aber wohin mit dem Wunsch für das gesehen zu werden was man ist. Die Seiten des animierten Tagebuchs laufen über mit Erinnerungen, Überlegungen und Reflektionen über das komplexe Miteinander und eigene Rolle darin.… >>>
In dem Kurzfilm werden hyper-maskuline Geschlechterrollen in queeren Beziehungen aufgebrochen. Der Darsteller formt mit seinem Körper Bewegungen, die sowohl an Gemälde des italienischen Malers Caravaggio erinnern, als auch an Kampfhaltungen eines Kriegers. Dabei bleibt die Frage: Wo hat Verletzlichkeit ihren Platz?… >>>
Das innere Kind ist isoliert, eine abgespaltene Existenz, die versucht sich beim erwachsenen Bewusstsein Gehör zu verschaffen. Widersprüchliche Erinnerungen und Assoziationen, die als animierte Figuren zu uns sprechen, erzählen von den Verletzungen der Kindheit, die bis heute untrennbar verwoben sind mit unserem Sein.… >>>
Wie überleben wir in einem Umfeld mit hohem Druck? Indem wir uns einen Körper mit Stacheln wachsen lassen, um die Außenwelt abzuweisen, indem wir einige Sinne und die Fähigkeit zu denken aufgeben, um den Schmerz abzuschalten. Ist der Zustand, ein einfach strukturierter Seeigel zu werden, eine Degeneration oder eine Evolution? Das Werk zeichnet die psychologische Reise der Hauptfigur nach, erforscht den Einfluss der Herkunftsfamilie auf die Kinder und überdenkt die Fluchtstrategien.… >>>
In diesem introspektiven Film tritt eine Frau vor die Kamera, um von ihren sehr intimen Erfahrungen mit zwischenmenschlichen Dynamiken zu berichten. Der Film zeigt ihr Ringen um den Ausdruck ihres eigenen Verlangens inmitten der Verletzung ihrer Grenzen durch das übermächtige Verlangen anderer.… >>>
Ein Erasmusjahr in Venedig, dass durch den Ausbruch der Coronapandemie 2020 unerwartete Wendungen nimmt. Anhand von Handyfotografien und Tagebüchern erzählt der Film von einer sich anbahnenden Liebesgeschichte zwischen dem Regisseur und einem englischen Studenten. Ein Hin und Her voller Hoffnungen und Annährungen inmitten der sozialen Verstrickungen des Freund*innenkreises zwischen Sightseeing, Semesterstunden und Stammkneipen.… >>>