Internationale Filmfestivals und ihr Profil: XPOSED Queer Film Festival Berlin


(kleines BALi, KulturBahnhof Kassel)

Eine Suche, die nie enden wird; Eine Suche nach Verortung und Verbundenheit. Eine Suche, die ihren Ausgangspunkt oft im Körper hat, in Körpern, insbesondere von jenen, die an den Rand gedrängt wurden und werden. Das XPOSED Queer Film Festival Berlin präsentiert sechs Kurzfilme aus den vergangenen Festivaljahrgängen, die diese Suche – ja, Sehnsucht – nach Zugehörigkeit und Community in den Mittelpunkt stellen. Der Körper ist dabei ein Ort der Arbeit ebenso wie ein Akt des Widerstands. Bilder zerfallen, werden zerschnitten, assoziativ aneinandergereiht, wenn die Protagonist*innen erzählen: Von queerer Einsamkeit, von dem Transzendieren der binären Geschlechterordnung, von einem Kampf, der manchmal ums Überleben geht und manchmal um das Erkennen der eigenen Geschichte …(Merle Groneweg)

Ladies, Gentlemen and Everyone in Between

Ein kurzer Essayfilm, der versucht, alltägliche Dinge und Wege in Beirut zu verbinden. Diese Elemente, ob formal geschlechtsspezifisch oder dahingehend transformiert, alle diese Elemente werden Teil eines persönlichen Narratives, das mich auf mein Geschlecht aufmerksam macht. Dieses Experiment stellt den Begriff der Binarität in Frage, denn ich bewege mich sowohl als Mann, als Frau und als keines von beiden durch die Stadt.… >>>

  • Dauer: 10 Min.
  • Regie: Jad Walid

Prayers for sweet waters

Ein Einblick in die lebendige Realität von drei Transgender-Sexarbeiter*innen, die während der COVID-19-Pandemie in Kapstadt, Südafrika, leben.… >>>

  • Dauer: 16 Min.
  • Regie: Elijah Ndoumbe

Comme tous les garçons

COMME TOUS LES GARÇONS setzt sich mit Bildern und Vorstellungen von Männlichkeit und transmaskuliner Identität auseinander. Der Film kombiniert Found-Footage mit persönlichem Archivmaterial in einem Montageakt, der dem unberechenbaren wie unendlichen Zusammensetzen der queeren Identität gleicht. Er zeigt auch, wie dieser Prozess zuerst vereinnahmt, dann korrumpiert und queert. Der Film versucht einem Werdegang zu folgen und legt dabei die wegbegleitenden Konflikte offen. Er hinterfragt, was es heißt wie alle Jungs zu sein und zu werden, was es heißt das zu wollen und wie das Gespenst der Whiteness jene Sehnsucht heimsucht.… >>>

  • Dauer: 10 Min.
  • Premiere: Deutschlandpremiere
    • Regie: Morisha Moodley

    Sonic Reverbs

    Vier in Berlin lebende queere Musiker*innen mit Migrationshintergrund schrieben spezielle Songs als Überraschung für ihre engen Freunde, und ihre Gespräche entfalteten sich in einer audiovisuellen Poesie über den „Nachhall“ (ein physikalisches Phänomen der Schwingungen) und den Zustand der Zerbrechlichkeit in dieser Welt. Sie eint das Problem der Vulnerabilität, ihre queere Verwandtschaft und dass sie realisiert haben, wie sie sich gegenseitig durch Musik inspirieren und wertschätzen können.… >>>

    • Dauer: 22 Min.
  • Premiere: Deutschlandpremiere
    • Regie: Sarnt Utamachote

    Les derniers paradis

    Das hier ist die fast wahre Geschichte von Sami. In Casablanca träumt er nur vom Tanzen und von den ägyptischen Divas aus dem Friseursalon, in dem er arbeitet. Bis er eines Tages Daniel kennenlernt, ein Liebhaber, der ihm hilft Paris inmitten einer schwulen Revolution kennenzulernen. Indem er Archivbilder und analoge Fotos mischt, zeichnet Sido Lansari ein intimes Portrait von der Kindheit bis zum Exil eines jungen Mannes, in dem er sich selbst aus dem „letzten homosexuellen Paradies“ heraus entdeckt.… >>>

    • Dauer: 14 Min.
    • Regie: Sido Lansari

    JUCK

    JUCK ist ein 17-minütiger Hybrid zwischen Dokumentation, Tanzfilm und Fiktion. Der Film dreht sich um die Frauentanzgruppe JUCK, die 2013 mit einem weltweit viral gegangenen Hit-Video von sich reden machte. „Juck“ bedeutet auf Schwedisch „Buckel“ und ihre bahnbrechende Erscheinung hat die Grenzen, wie wir es gewohnt sind den weiblichen Körper zu sehen, verschoben. JUCK hinterfragt die Verortung von Objekt und Subjekt. Sie provozieren, inspirieren und brechen mit Normen. Der Film fragt: Was ist Weiblichkeit?… >>>

    • Dauer: 17 Min.
    • Regie: Olivia Kastebring, Julia Gumpert, Ulrika Bandeira