Eine Dokumentation über performative Handlung in der Stadt vor kulturellen und staatlichen Institutionen, beispielsweise dem Gebäude des Bundesnachrichtendienstes in Berlin. Der Hut, der die Handlung seiner Trägerin vor der Kamera erst in die Nähe einer Performance rückt, ist der Form einer Überwachungskamera nachempfunden. Die Trägerin ahmt die Bewegungen der realen Überwachungskameras in deren Nähe nach und scheint mit ihnen still zu kommunizieren.… >>>
Die Bildhaftigkeit des Frauenkörpers wird von Sabine Marte demontiert und neu gedacht. Die Körper schreiben sich in einen häuslichen aber undefinierten Raum ein und werden dazu durch leere Bildrahmen inszeniert. Schwarze Vollvisierhelme sowie schwarze Klebebändern modellieren die Nacktheit der Performerinnen und sorgen für ein politisches Statement zum Utopie-Verlust. Arbeitende, erschöpfte Körper werden von Musik und gesprochenen politischen Texten begleitet und bilden ein kritisches und gleichzeitig poetisches Bild von neoliberalen und kapitalistischen Arbeitszuständen.… >>>
AGE OF AMPUTATION ist der letzte Teil einer vierteiligen Filmreihe die sich mit Krieg, Amputationen, Drohnen und improvisierten Sprengsätzen beschäftigt. Das Video bezieht die Amputationsmetapher auf unseren Planeten. Es verknüpft unterschiedliche Fakten und Gedanken über Amputationen und kontextualisiert diese im Zusammenhang mit der derzeitigen ökologischen Krise.… >>>
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion schloss sich Nugzari, der Vater des Filmemachers, einer der ersten Wellen von Migrant/innen der postsowjetischen Zeit an, die nach Arbeit in den westlichen Ländern Europas suchten. Er fand vor allem in Portugal Anstellungen als Bauarbeiter. Im August 2008 erlitt er einen Arbeitsunfall. Seine rechte Hand wurde von einem Betonmischer gepackt, verdreht und schließlich abgerissen. Der Film folgt den sichtbaren Spuren Nugzari's unsichtbarer Hand. Er kontextualisiert und untersucht diese in Bezug auf die bürokratischen Hürdenläufe die es benötigte um eine Invalidenrente zu beziehen und den symbolischen, bekannten und sozialen Werten dieser „abwesenden Hand“. Eine Reflexion unterschiedlicher politischer Ideologien die durch symbolische Hände repräsentiert oder von ihnen regiert werden: Von der Sowjetunion, deren Ideologie behauptete ihre Politik sei von „der kollektiven Hand der Arbeiter“ geleitet, bis hin zum globalen Kapitalismus, dessen ökonomische Struktur von „der unsichtbaren Hand des freien Marktes“ „reguliert“ wird.… >>>
In ihren privaten Räumen liest eine junge Frau vor der Kamera einen Liebesbrief an ihren Rollstuhl vor. Der gesprochene Text, den ein stiller Tanz begleitet, erwägt das Menschsein in Bezug auf das Leben mit einer Behinderung. Soziale Grenzen werden mit persönlichen Problemen und dem individuellen Willen konfrontiert. Weit abseits aller heroischer Ideale und kollektiven Stigmata zeigt der Film die Dinge wie sie eben sind.… >>>