DokfestGeneration - Film kennt kein Alter stellt eine kleine, aber feine Auswahl dokumentarischer Langfilme vor, die auf sehr unterschiedliche Weise vom Dialog der Generationen leben. „Film kennt kein Alter“, so das Motto. An fünf Tagen, im barrierefreien Fünfzigerjahre-Filmtheater Gloria, dem schönsten Kino Kassels, wendet sich DokfestGeneration speziell an ältere Filmfreund/innen und solche, die es werden wollen.
Während die Festival-Bereiche Neue Medien/Cross Media, aber vor allem das junge Dokfest und der Hessische Hochschulfilmtag seit einigen Jahren gezielt den Nachwuchs ansprechen, trägt die neue Sektion DokfestGeneration dem viel beschriebenen – unseres Erachtens zu einseitig bewerteten – demografischen Wandel Rechnung. Älter werdende Zuschauer/innen gewinnen nicht nur quantitativ, sondern vor allem qualitativ an Bedeutung. Alter(n) gilt es, nicht nur als unabwendbares Schicksal, sondern als Chance zu begreifen. Es gibt mehr Zeit zum Leben und damit mehr Erfahrung, von der alle Generationen profitieren können.
Alle, die das (Festival-)Kino als anspruchsvolle Unterhaltungsstätte noch nicht entdeckt haben oder die das Dokfest als eine Veranstaltung für Profis und jüngere Menschen verbucht haben, können sich in dem auf sie ausgerichteten Programm wiederfinden, sich anregen und bewegen lassen. Sie sind eingeladen, das Dokfest mit ihrem Erfahrungsschatz zu bereichern und in einen Dialog zu treten. Die Filmemacher stehen, wenn möglich, im Anschluss an die Filmvorführung für ein Publikumsgespräch zur Verfügung. Auch hier gilt: Erst die Zuschauer/innen vollenden den Film.
Mit DokfestGeneration soll das „Mehrgenerationenkino“ belebt werden, denn der Dialog zwischen Alt und Jung kann aus der Sackgasse einer jugendfixierten Leistungsgesellschaft führen, er kann beleben, Mut machen, Gemeinsamkeit schaffen. Dokumentarfilm eignet sich als visuelles Medium aktiven Reflektierens und Zuhörens dafür besonders. Zudem ermöglicht Film in einzigartiger Weise, Vergangenheit aufleben zu lassen, Erinnerung zu vergegenwärtigen, Zeitzeugnis abzulegen.
Die ausgewählten Filme belegen, dass es ein starkes Bedürfnis nach einem generationenübergreifendem Austausch gibt. Junge Regisseur/innen befassen sich mit alten Menschen, alte Regisseur/innen mit jungen. Wie Peter Liechti, der die schwierige Beziehung zu seinen Eltern aufarbeitet, indem er sie zu Wort kommen lässt. Oder Volker Koepp, der zum wiederholten Mal seine Sehnsuchtslandschaft zwischen Ostsee und Schwarzem Meer, das heute verschwundene Sarmatien, aufsucht, um junge und alte Menschen und seine eigenen früheren Filme zu befragen. Erinnerungsbilder lassen Zukunftsbilder entstehen.
Die Sektion DokfestGeneration wird ermöglicht durch die großzügige Unterstützung der Kasseler Sparkasse und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.
DokfestGeneration findet im Gloria-Kino statt. Das Kino ist barrierefrei. Gezeigt werden neun Langfilme jeweils um 9.30 Uhr und 12.00 Uhr (von Mittwoch, 11. November, bis Samstag, 15. November) sowie am Sonntag, 16. November, um 12.00 Uhr.
Kontakt für Gruppenanmeldungen oder für Personen, die spezielle Unterstützung benötigen: rittgerott@kasselerdokfest.de