Goldener Schlüssel


Mit Unterstützung der Stadt Kassel wird der Goldene Schlüssel zum neunzehnten Mal für die beste dokumentarische Nachwuchsarbeit vergeben. Der Goldene Schlüssel wird in zwei Kategorien vergeben: für den besten dokumentarischen Kurzfilm bis 66 Minuten und den besten dokumentarischen Langfilm ab 66 Minuten. Beide Preise sind mit jeweils 2.500 € dotiert. Nominiert sind Arbeiten, deren Regisseur*innen zum Zeitpunkt der Fertigstellung der Arbeit nicht älter als 35 Jahre waren. Über Ausnahmen von dieser Regelung entscheiden – in begründeten Fällen – die Auswahlkommissionen des Festivals.

Der Goldene Schlüssel ist seit 2017 als offiziell anerkannter Wettbewerb der Filmförderungsanstalt (FFA) gelistet. In Deutschland produzierte Filme mit einer Laufzeit von bis zu 30 Minuten können durch die Teilnahme am Wettbewerb um den Goldenen Schlüssel 5 Punkte für die Referenzfilmförderung sammeln.

Der dem gleichnamigen Grimmschen Märchen entlehnte Goldene Schlüssel soll helfen, Türen für die weitere filmische Karriere zu öffnen.

Das Märchen "Der goldene Schlüssel" der Brüder Grimm auf HR2: Der goldene Schlüssel - Die Märchen der Brüder Grimm | ARD Audiothek

Jury 2018

Birgit Glombitza hat in Münster Philosophie, dann Literaturwissenschaften, Linguistik, Kunstgeschichte sowie Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften in Frankfurt a. M. studiert. Während ihres Studiums schrieb sie für verschiedene Fachzeitschriften und Feuilletons (Frankfurter Rundschau, taz, Die Zeit u.a.) und war später Kulturredakteurin u.a. bei der taz. Sie arbeitete als freie Dramaturgin für Theater und Film. Von 2010 bis 2018 war sie die künstlerische Leitung des Internationalen Kurz Film Festivals Hamburg. Seit Oktober 2018 unterrichtet sie u.a. an der Hafencity Uni und übernimmt im Sommer 2019 eine Gastprofessur an der HFBK Hamburg.

Ziad Kalthoum, geboren 1981 in Homs (Syrien), hat an der Film-Hochschule in Moskau studiert und dort sein Diplom abgelegt. Danach arbeitete er als Regieassistent an mehreren Filmen, Serien und Fernsehprogrammen. Sein Dokumentarfilmdebüt gab er 2011 mit AYDIL (OH, MY HEART). Ein Jahr später stellte er seinen zweiten Dokumentarfilm THE IMMORTAL SERGEANT fertig, bevor er aus der syrischen Armee desertierte und nach Beirut (Libanon) floh. TASTE OF CEMENT ist sein dritter Film, der 2017 das Kasseler Dokfest eröffnete und mit dem er den Goldenen Schlüssel, sowie weitere zahlreiche Preise weltweit gewann. Ziad Kalthoum lebt und arbeitet in Berlin.

Vilma Levickaitė begann als Location-Managerin in der Filmproduktion. Später arbeitete sie an verschiedenen Projekten, die mehrheitlich einen Bezug zur Filmerziehung hatten. In 2008 wurde sie zur Leiterin des Arthouse-Kinos in Vilnius, Skalvija, ernannt. Die Programmierung des Kinos konzentriert sich auf nicht-kommerzielle europäische und internationale Produktionen, sowohl Klassiker als auch aktuelle Filme werden gezeigt. Skalvija ist der wichtigste Schauplatz kinematografischer Events wie Festivals, Diskussionen mit Filmemacher/innen, Retrospektiven, Sonderprogrammen und Bildungsaktivitäten für Kinogänger/innen jeden Alters. Seit 2004 organisiert Skalvija das internationale Dokumentarfilm Festival Vilnius. Das Festival ist das größte Dokumentarfilm-Event im baltischen Raum.

Marcel Schwierin, geboren 1965, ist Kurator und Filmemacher. Er ist Mitbegründer der Werkleitz Biennale, der Experimentalfilmdatenbank cinovid und des Arab Shorts Festivals in Kairo. Eigene Filme sind u.a.: DIE BILDER (Experimentalfilm, 1994), EWIGE SCHÖNHEIT (Dokumentarfilm, 2003). Er kuratierte regelmäßig Filmprogramme für Goethe-Institute, Werkleitz Biennalen, die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen und andere. Von 2010 bis 2015 war er der Film- & Video-Kurator der transmediale. Seit 2015 leitet er mit Edit Molnár das Edith-Russ-Haus für Medienkunst in Oldenburg.

Susanne Völker studierte Kunstgeschichte, Philosophie, Jura und Museumsmanagement in Hamburg und Wien. Schwerpunkte ihrer Arbeit, zu denen sie Projekte entwickelt, Ausstellungen kuratiert, publiziert und Vorträge hält, bilden die Themen der Ausstellungspraxis, Integration und Inklusion, Kulturelle Bildung sowie Zielgruppenspezifik und -Crossover von kulturellen Inhalten. Susanne Völker vertritt einen Ansatz der transdisziplinären und partizipativen Kulturvermittlung. Seit 2017 ist sie Kulturdezernentin der Stadt Kassel. Zuvor war die Kunsthistorikerin und Kultur- managerin mit der Projektleitung für das städtische Vorhaben Grimmwelt Kassel betraut. 2015 konnte sie das Haus erfolgreich als Gründungsdirektorin eröffnen, das sie seit dem leitet.

Preisträger*innen

2018 Langfilm: Jasmin Preiß: Diese süße Wiese

2018 Kurzfilm: Agnes Lisa Wegner: No Fucking Ice Cream

2017 Ziad Kalthoum: Taste of Cement

2016 Ognjen Glavonic: Dubina Dva

2015 Mea de Jong: If Mama Ain't Happy, Nobody's Happy

2014 Leslie Tai: The Private Life of Fenfen

2013 Gabriel Serra: La parka

2012 Antoine Bourges: East Hastings Pharmacy

2011 Carmen Losmann: Work Hard - Play Hard

2010 Viera Cákanyová: Alda

2009 Thomas A. Østbye: Human

2008 Mario Hirasaka: Die Ryozanpaku

2007 Jess Feast: Cowboys & Communists

2006 Sarah Vanagt: Begin Began Begun

2005 Susanne Jaeger: Vater und Feind

2004 Alexandra Gulea: Die Daumendreher (GOD PLAYS SAX; THE DEVIL VIOLIN)

2003 Sandra Jakisch: 08/15 – Leben am Rand von Köln

2002 Klaus Stern: Andreas Baader- Der Staatsfeind