OK.Video – Indonesia Media Arts Festival ist ein Medienkunstevent initiiert von ruangrupa in Indonesien. Seit der ersten Ausgabe im Jahr 2003 ist das Festival bestrebt, die Entwicklung der Medientechnologie zu beobachten, aufzuzeichnen und zu studieren. OK.Video produziert, dokumentiert, forscht, archiviert, gibt Workshops und arbeitet als Vertrieb von indonesischen Medienkunstwerken.
Die Arbeiten des LOG IN 2007 : Videos from the OK. Video Militia 2007 Workshop sind hier mit einer Einführung von Bellina Erby abrufbar. Im Schaufenster des ruruHauses (Treppenstraße) sind während des Festivalzeitraums weitere Arbeiten einsehbar.
In den frühen 2000er Jahren erlebte Indonesien einen spektakulären kulturellen Aufschwung, in dem der Aspekt des Zuschauens zu einem wesentlichen Element der Gesellschaft wurde. Dies hatte mit der zunehmenden Präsenz des Fernsehens in Indonesien zu tun: Der Zugang zu TVRI (Fernsehen der Republik Indonesien – der erste öffentliche Fernsehsender Indonesiens), Privatfernsehen und Kabelfernsehen fungierte als Brücke zwischen öffentlichem und privatem Raum. Angesichts seiner Reichweite wurde das Fernsehen Instrument zur Kontrolle der Öffentlichkeit in den Händen der Machthaber. Diese Entwicklungen riefen bei ruangrupa – einer Organisation für zeitgenössische Kunst, die im Jahr 2000 von einer Gruppe von Künstler*innen in Jakarta gegründet wurde – große Besorgnis hervor. ruangrupa entwickelt künstlerische Ideen in einem städtischen Kontext und einem weit gefassten Feld der Kultur durch Ausstellungen, Festivals, Kunstlabors, Workshops, Forschung und Publikationen. Im Jahr 2001 initiierten sie Silent Forces, einen ersten Workshop, der sich auf Video als Medium der Kunst konzentrierte. Dieses Projekt gab den in Kunstkreisen in Jakarta Tätigen Gelegenheit, sich mit Videokunst vertraut zu machen. 2003 organisierte ruangrupa die erste Ausgabe des internationalen, zweijährlich stattfindenden Videofestivals OK.Video, das sich zu einer Spielwiese für junge interdisziplinäre Künstler*innen entwickelte, die sowohl ihre visuelle Sprache, ihre Arbeitsweisen und Formen der Zusammenarbeit erkunden und erweitern wollten. In jeder Ausgabe präsentiert das Festival Werke, die aus einem offenen Aufruf ausgewählt wurden, unter einem Titelthema, das soziale, politische und historische Perspektiven anbietet. Bisherige Titel waren: OK.Video (2003), Sub/Version (2005), Militia (2007), Comedy (2009), Flesh (2011), Deception (2013), The New Order (2015), OK.Food (2017). Seit seiner Gründung hat das OK.Video Festival mehr als 2.000 Videos gesammelt, die einen guten Überblick über die Anfänge und Entwicklung der Videokunst in Indonesien geben. Nach seiner letzten Ausgabe im Jahr 2017 hat OK.Video den Schwerpunkt auf das Potenzial für gemeinsames Lernen und Wissenstransfer verlagert, das in seinem Videoarchiv steckt.