Die Zukunft des Kinos passiert jetzt.
Neun Thesen des DOK.fest München zur Zukunft des Kinodokumentarfilms.
Von Daniel Sponsel & Adele Kohout (in deutscher Sprache).
Das Kino und damit der Kinodokumentarfilm stehen heute vor einer der größten Herausforderungen ihrer Geschichte. Dabei haben die Einschränkungen infolge von COVID-19 nur einen Trend weiter verschärft, der sich bereits seit mehreren Jahren abzeichnet. Nun steht nach zuletzt katastrophalen Publikumszahlen durch Lockdown und aktuelle Beschränkungen und mit der neuen Präsenz von Online-Angeboten endgültig die Frage im Raum: War’s das? Ist das Kino tot? – Nicht, wenn wir jetzt handeln, meinen Daniel Sponsel und Adele Kohout in ihrer aktuellen Stellungnahme zum Thema. Ganz im Sinne von „Totgesagte leben länger“ haben die beiden Köpfe hinter dem DOK.fest München neun Thesen zur Zukunft des Kinodokumentarfilms aufgestellt. Ausgehend von der Online-Edition des Festivals 2020 zeigen Sponsel und Kohout, wie der Dokumentarfilm die aktuelle Situation für sich nutzen kann und welche Schritte jetzt nötig sind, um auch die Kinos an den Chancen zu beteiligen. Denn: Die Zukunft lässt sich am besten vorhersagen, wenn man sie selbst mitgestaltet.
Cinemalovers: VoD im Dienste des Kinos
Von Jens Geiger & Mikosch Horn (in deutscher Sprache).
Zwei der Entwickler des Konzepts, Jens Geiger (Kurator und Vorstand HvC) und Mikosch Horn (Filmhaus Nürnberg) stellen die Dimensionen des Projekts vor, ebenso den aktuellen Planungsstand und die Möglichkeiten der Mitwirkung. „Cinemalovers“ ist eine Plattform in Entwicklung, die Kinos dazu befähigen wird, ihre Programme, ihre Expertise und ihre Sichtbarkeit ins Digitale zu erweitern. Entwickelt von zwei dezidierten Kinoverbänden, dem Bundesverband kommunale Kinos (BkF) und dem Hauptverband Cinephilie(HvC) setzt das Konzept bei den Kinos an, bei ihren Bedürfnissen und Alleinstellungsmerkmalen. Cinemalovers im Dienste der Kinos! Deshalb ist „Cinemalovers“ kein lauer Aufguss der bereits etablierten kommerziellen VOD-Plattformen sondern die Umkehr deren Verwertungslogik. Die notwendige Erweiterung des kulturellen Auftrages der kommunalen Kinos sowie der Programmkinos ins Digitale. „Cinemalovers“ ist eine cinephile Raumnahme! „Cinemalovers“ ist kein Dienstleister mit eigenen Interessen, „Cinemalovers“ ist eine nicht-kommerzielle Initiative aus dem Kino, für die Kinos. Die finanzielle Hoheit, die Kontrolle über die Kund*innendaten und die inhaltliche Richtlinienkompetenz bleibt in den Händen der lokalen Kinomacher*innen. Keine Macht für Niemand!