Mit Unterstützung der Stadt Kassel wird der Goldene Schlüssel zum neunzehnten Mal für die beste dokumentarische Nachwuchsarbeit vergeben. Der Goldene Schlüssel wird in zwei Kategorien vergeben: für den besten dokumentarischen Kurzfilm bis 66 Minuten und den besten dokumentarischen Langfilm ab 66 Minuten. Beide Preise sind mit jeweils 2.500 € dotiert. Nominiert sind Arbeiten, deren Regisseur*innen zum Zeitpunkt der Fertigstellung der Arbeit nicht älter als 35 Jahre waren. Über Ausnahmen von dieser Regelung entscheiden – in begründeten Fällen – die Auswahlkommissionen des Festivals. Aus dem Programm wurden 24 Arbeiten für den Goldenen Schlüssel nominiert.
Der Goldene Schlüssel ist seit 2017 als offiziell anerkannter Wettbewerb der Filmförderungsanstalt (FFA) gelistet. In Deutschland produzierte Filme mit einer Laufzeit von bis zu 30 Minuten können durch die Teilnahme am Wettbewerb um den Goldenen Schlüssel 5 Punkte für die Referenzfilmförderung sammeln.
Der dem gleichnamigen Grimmschen Märchen entlehnte Goldene Schlüssel soll helfen, Türen für die weitere filmische Karriere zu öffnen.
Das Märchen "Der goldene Schlüssel" der Brüder Grimm auf HR2: Der goldene Schlüssel - Die Märchen der Brüder Grimm | ARD Audiothek
Jury 2021
Francesca Bertin wurde in Italien geboren, studierte Film an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg und Rechtswissenschaften an der Universität Trento. Sie nahm an der Werkleitz Professional Media Master Class in Halle (Saale) teil. Sie arbeitet als Filmregisseurin und Medienkünstlerin. Ihre Filme wurden auf verschiedenen internationalen Festivals gezeigt und ausgezeichnet. Sie lebt und arbeitet in Hamburg und ist Stipendiatin im Künstler*innenhaus Vorwerk-Stift. 2020 gewann Sie mit ihrer Arbeit L`Artificio den Goldenen Schlüssel für den besten Kurzfilm beim Kasseler Dokfest.
Jutta Brendemühl ist Programmkuratorin am Goethe-Institut Toronto, Gründungskuratorin von GOETHE FILMS @ TIFF Lightbox und Vorstandsmitglied des EU Film Festival Toronto und des Toronto Arab Film Festival. Jutta kreiert einen engagierten Kulturaustausch mit globalem Ausblick und hat mit Bertolucci, Wenders, Rauschenberg, Bausch u.a. zusammengearbeitet. Sie hat einen M.A. in Englischer Literatur; ihre Artikel sind u.a. in POV, DIE ZEIT und German Film @ Canada erschienen. Jutta ist Stipendiatin des Toronto Cultural Leaders Lab.
Radu Ciorniciuc ist ein Filmregisseur, Kameramann und investigativer Journalist. Im Jahr 2012 war er Mitbegründer der ersten unabhängigen Medienorganisation in Rumänien - Casa Jurnalistului; eine Gemeinschaft von Reportern, die sich auf ausführliche, lange und multimediale Berichterstattung spezialisiert hat. Seitdem arbeitete Radu bereits als Langform-Autor und investigativer Undercover-Reporter für die meisten großen internationalen Zeitungen und Fernsehsender. Seine Recherchen konzentrieren sich auf Menschenrechts-, Tierschutz- und Umweltthemen in der ganzen Welt. Sein Debüt-Dokumentarfilm "Acasă, My Home" wurde beim Kasseler Dokfest 2020 mit dem Goldenen Schlüssel ausgezeichnet.
Heleen Gerritsen studierte Slawistik and Volkswirtschaftslehre in Amsterdam and St. Petersburg. 2003 zog sie nach Berlin und arbeitete nach einer Weiterbildung im Bereich Filmproduktion als Produzentin, Autorin und Festivalmanagerin, meist mit einem Osteuropaschwerpunkt. Von 2014 bis 2016 leitete sie das Europäische Dokumentarfilmfestival dokumentART in Neubrandenburg. Seit Oktober 2017 leitet Heleen goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films, welches vom DFF - Deutsches Filminstitut & Filmmuseum in Wiesbaden veranstaltet wird.
Jan Künemund ist Medienwissenschaftler, Filmjournalist und Kurator (Berlin). Geboren in Schwerte, Germanistikstudium in Bochum. 2006-2015 Pressearbeit für den Filmverleih Edition Salzgeber in Berlin. Redaktion des Queer-Cinema-Magazins „Sissy“. 2015-21 Forschung und Lehre am Institut für Medien, Theater und Populäre Kultur der Universität Hildesheim. Filmkritiker, Co-Autor des Spielfilms „Lichtes Meer“ (2015), Mitglied der Auswahlkommission der Duisburger Filmwoche und Berater des Berlinale-Forums.
Erika Wackerbarth arbeitet für das Kulturamt der Stadt Kassel und ist dort unter anderem mit institutioneller Förderung und Kunst im öffentlichen Raum betraut. Sie studierte Volkskunde, Ethnologie und Germanistik mit dem Schwerpunkt Soziologie des Alltags. Nach einer Weiterbildung im Bereich Öffentlichkeitsarbeit war sie zuvor mehrere Jahre in der Presse- und Internetredaktion tätig.
Preisträger*innen
2021 Langfilm: Stefan Pavlovic: Looking for Horses
2021 Kurzfilm: Guang Liu: 当海里长出森林 (When the Sea Sends Forth a Forest)
2020 Langfilm: Radu Ciorniciuc: Acasa – My Home
2020 Kurzfilm: Francesca Bertin: L`Artificio
2019 Langfilm: Jialing Zhang und Nanfu Wang: One Child Nation
2019 Kurzfilm: Markus Fiedler, Nanna Katrine Hansen, Thomas Elsted und Stanley Edwards : Cast Away Souls
2018 Langfilm: Jasmin Preiß: Diese süße Wiese
2018 Kurzfilm: Agnes Lisa Wegner: No Fucking Ice Cream
2017 Ziad Kalthoum: Taste of Cement
2016 Ognjen Glavonic: Dubina Dva
2015 Mea de Jong: If Mama Ain't Happy, Nobody's Happy
2014 Leslie Tai: The Private Life of Fenfen
2013 Gabriel Serra: La parka
2012 Antoine Bourges: East Hastings Pharmacy
2011 Carmen Losmann: Work Hard - Play Hard
2010 Viera Cákanyová: Alda
2009 Thomas A. Østbye: Human
2008 Mario Hirasaka: Die Ryozanpaku
2007 Jess Feast: Cowboys & Communists
2006 Sarah Vanagt: Begin Began Begun
2005 Susanne Jaeger: Vater und Feind
2004 Alexandra Gulea: Die Daumendreher (GOD PLAYS SAX; THE DEVIL VIOLIN)
2003 Sandra Jakisch: 08/15 – Leben am Rand von Köln
2002 Klaus Stern: Andreas Baader- Der Staatsfeind