Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest

Langfilm

Der dokumentarische Langfilm bildet traditionell das Herzstück des Kasseler Dokfestes. Rund 40 Filme werden während der Festivaltage im Gloria Kino und dem Filmladen präsentiert. Die Sektion umfasst Dokumentarfilme ab einer Laufzeit von 65 Minuten, ein Fokus liegt auf Produktionen aus dem deutschsprachigen Raum.

Ausgewählt werden die Beiträge aus mehr als 400 Einreichungen. Einvernehmliche Kriterien, welche die endgültige Programmauswahl prägen, sind die politische, soziale und kulturelle Relevanz der Themen sowie die filmkünstlerische Bearbeitung der eingereichten Beiträge. Neben klassischen Darstellungsweisen sollen seit jeher durch die Präsentation innovativer Formate vermeintliche Grenzen des Genres sowie die Macht, Manipulierbarkeit und Manipulationskraft der Bilder zur Diskussion gestellt werden. Zudem erhalten Low- oder No-Budget-Produktionen und Nachwuchsarbeiten sowie neue Projekte alt bekannter Filmemacher/innen auf dem Kasseler Dokfest in den Sichtungen besondere Aufmerksamkeit. Denn dokumentarfilmische Schaffensprozesse kontinuierlich zu begleiteten, ist uns ebenso ein Anliegen, wie den Perspektiven mutiger und außergewöhnlicher Projekte eine Plattform zu bieten.

Verantwortlich für die Auswahl zeichnen die Mitglieder der Sichtungskommission, welche sich seit 2009 aus vier Personen mit unterschiedlichen professionellen Hintergründen zusammensetzt. Neben ihrem Interesse am politischen und kulturellen Weltgeschehen und der Neugier auf mutige und unkonventionelle (Lebens-) Geschichten vereint die Gruppe eine cineastische Obsession für den dokumentarischen Film in all seinen inhaltlichen und ästhetischen Gestaltungsformen sowie die Freude an leidenschaftlichen Diskussionen über die besten Dokumentarfilme für das Kasseler Filmfest.

Jedes Jahr besuchen die einzelnen Kommissionsmitglieder diverse nationale und internationale Festivals und Branchentreffs. Hier gilt es sich einen Überblick über neueste Produktionen zu verschaffen und Kontakte mit Filmschaffenden zu pflegen, bevor in den Spätsommermonaten die Gesamtsichtung der jährlichen Einreichungen erfolgt. 

Selbstverständlich kann aus der zunehmenden Fülle herausragender Arbeiten  alljährlich nur ein Ausschnitt gegenwärtigen Dokumentarfilmschaffens gezeigt werden, der formal und inhaltlich ein möglichst breites Spektrum abdecken und während der Festivaltage ein ebenso breites Publikum erreichen soll.