Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest

dokfest

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Familienalbum, später

Nostalgie zum Anfassen: Hochzeitsfotos, Urlaubsmomente, Gruppenbilder, Portraits vor der himmelblauen Fotowand, Schnappschüsse an der Festtagstafel. Fotos, Dias, Super 8 und Video, sogar Tonbänder und Kassetten gehören mitunter zum Familienarchiv. So emotional aufgeladen all diese Dokumente für den Einzelnen sein mögen, so banal wirken sie oft auf Außenstehende. Nicht so in diesem Programm, in dem wir den privaten Materialbestand vierer Familien sichten – vier Filme über das Erinnern und Vergessen, über damals und heute und das Verlangen, die eigene Geschichte in die Hand zu nehmen.

Donnerstag, 01.01.1970 um 11:15 Uhr, Großes BALi

Macht, dass mir inne wird, was ich durch Euch verl

Macht, dass mir inne wird, was ich durch Euch verl

„Während mein Vater ein Bildarchiv meiner Kindheit aufgebaut hat, hat meine Großmutter kurz vor ihrem Tod die Fotoalben der Familie zerstört. Zwischen diesen beiden Polen mache ich mich auf, alte Bilder zu befragen, neue zu produzieren und alles miteinander in Beziehung zu setzen. Die Reise führt nach Ostberlin, nach Polen und durch Hamburg. Es geht um die Gestalt des Erinnerns, die Leichtigkeit des Vergessens und ums Filmemachen an sich.“ (Luise Donschen)

  • Deutschland
  • 25:45 Min.
  • Regie: Luise Donschen
  • Sprache: deutsch
  • Untertitel: englische
  • Jahr: 2012
A38-Produktions-Stipendium

TOYOKORO

TOYOKORO

Zeit, die Kartons zu packen, es heißt Abschied nehmen vom Haus der Eltern und vom Heimatort. Auch die Erinnerungen werden zusammengerafft – Fotos und Videos von Menschen, Orten und Dingen, vom Familienalltag, von Festen und Ritualen. Bevor die Vergangenheit allerdings in Schachteln verschwindet, wird sie im Film noch einmal zum Leben erweckt, noch einmal neu ins Bild gesetzt – und tritt in einen vielschichtigen Dialog mit der Gegenwart.

  • Japan
  • 14:00 Min.
  • Regie: Maki Satake
  • Sprache: japanisch
  • Untertitel: englische
  • Jahr: 2012

Balaghany Ayyoha Al Malek Al Sa'eedd

Balaghany Ayyoha Al Malek Al Sa'eedd

Eine Meditation über die komplexe Beziehung zweier Brüder. Bildmaterial aus Familienalben und Heimvideos werden auf der Tonspur mit Fragmenten aus populären Radio- und Fernsehsendungen der 1990er Jahre kombiniert. Aus dem Zusammenspiel beider Ebenen entspinnt sich ein Geflecht von Assoziationen rund um Bruderschaft, Macht, Männlichkeit und Sexualität.

  • Ägypten, Deutschland
  • 18:00 Min.
  • Regie: Mohammad Shawky Hassan
  • Sprache: arabisch
  • Untertitel: englische
  • Jahr: 2012
Europapremiere

My Father is still a Communist, Intimate Secrets to be Published

My Father is still a Communist, Intimate Secrets to be Published

Zwischen 1978 und 1988 schicken sich Maream und Rachid über reisende Bekannte Audiokassetten zu – Rachid arbeitet im Ausland, während Maream das gemeinsame Haus baut und die vier Kinder aufzieht. Nun, Jahrzehnte später, macht sich ihr Sohn an die Bestandsaufnahme und lässt die verbliebenen Dokumente ihre Geschichte erzählen: Mareams Stimme, ihre Wut, ihre Sehnsucht und Einsamkeit. Und, als unbeholfener Reparationsversuch, Familienfotos, in die der ewig abwesende Vater im Nachhinein eingefügt wird. Ein eigenwilliges Portrait einer Ehe vor dem Hintergrund politischer und ökonomischer Instabilität.

  • Libanon, Vereinigte Staaten von Amerika
  • 32:00 Min.
  • Regie: Ahmad Ghossein
  • Sprache: arabisch, französisch, englisch
  • Untertitel: englische
  • Jahr: 2011