Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest

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Vito

Vito

Er war dabei und es hatte Folgen – für ihn und die gesamte Bewegung für die Rechte Homosexueller: am 27. Juni 1969 nahm eine Polizei Razzia in einer New Yorker Schwulenbar eine überraschende Wende. Die Gäste entschieden, sich dies nicht länger gefallen zu lassen. Eine Randale brach in der Christopher Street aus – das „Gay Rights Movement” war geboren. Vito Russo, ein 23-jähriger Filmstudent – Zeuge dieses Abends – wurde im Laufe der nächsten 20 Jahre einer der inspirierendsten und direktesten Aktivisten der Lesbian-Gay-Bisexual and Trans-Community. Der charismatische junge Avantgardist war zudem ein äußerst begabter Schriftsteller, was er in seinem bahnbrechenden Werk „The Celluloid Closet“ bewies. Nach dem Aufkommen der „Gender Studies“ untersuchte er die Konstruktion des Bildes der Homosexualität im Film. Wie dies auf das homo-, sowie heterosexuelle Publikum wirkte und inwiefern diese Bilder letztendlich zu den Wurzeln der gesellschaftlichen Homophophie gehörten, waren weitere Punkte seiner Forschung. Bereits vor der Veröffentlichung des Buches stelle Vito es bei schwulen und lesbischen Filmfestivals vor und referierte darüber an Universitäten. Hierbei brachte er seine Studien auf eine unterhaltsame und informative Art und Weise seinem Publikum näher, was seine Leidenschaft für das Showbusiness sowie seinen aktivistischen Geist spürbar machte. Vito Russo wurde zum Dreh- und Angelpunkt dreier bekannter Organisationen in deren prägenden Jahren. Nach dem Ausbruch der HIV-Epidemie in den 80er Jahren war es Vito, der ebenfalls für die Rechte der Betroffenen kämpfte, auch dann noch, als er selbst infiziert und immer schwächer wurde, bis er letztendlich 1990 an Aids starb. In VITO gibt Regisseur Jeffrey Schwarz informative und unterhaltsame Einblicke in eine Ära, die aufgeladen von lebensbejahenden und rebellischen Menschen war, die bereit waren, für ihre Ziele zu kämpfen. Zu seinen prominenten Interviewgästen zählen u.a. bekannte Gesichter wie der Autor der „San Francisco Stadtgeschichten – Tales oft the City“, Armistead Maupin, sowie Phyllis Antonellis, Richard Barrios, Rob Epstein, Karla Jay, Larry Kramer.

Donnerstag, 01.01.1970 um 23:30 Uhr, Filmladen
  • Vereinigte Staaten von Amerika
  • 92:15 Min.
  • Regie: Jeffrey Schwarz
  • Production: Bryan Singer
  • Kamera: David Quantic
  • Schnitt: Philip Harrison
  • Musik: Miriam Cutler
  • Sprache: englisch
  • Jahr: 2011