Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest

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Vor aller Augen

Es passiert vor aller Augen, alle sehen, aber niemand nimmt es wirklich wahr, ein kurzes mediales Aufblitzen, tiefe Erschütterung, dann ist es vorbei. Was danach kommt, interessiert nicht mehr. Was bringen Untersuchungen, Beileidsbekundungen und Stellungnahmen? Wer interessiert sich nach Jahrzehnten noch für die Opfer, die Betroffenen und Überlebenden von rassistischen Verbrechen? Mit der Erinnerung und Erinnerungsarbeit alleingelassen, bewegen sie sich zwischen den Versuchen zu verstehen, dem Drang zu gedenken, der Hoffnung auf Vergessen und der Sehnsucht nach einem „normalen“ Leben.

Donnerstag, 01.01.1970 um 20:00 Uhr, Großes BALi

J.M. Mondésir

J.M. Mondésir

Ein Wohnblock wird zum Amphitheater, zum Zeugen eines Verbrechens. 2002 stirbt Georges Mondésir nach einem Zusammentreffen mit der Polizei. Nachbarn und Freunde berichten darüber, wer Georges Mondésir war, wie er gestorben ist und an was sie sich genau erinnern. Währenddessen mäandert die Kamera durch das Viertel und trägt dabei die Frage nach dem Warum und dem Danach vor sich her.

  • Frankreich
  • 24:12 Min.
  • Regie: Alice Colomer-Kang
  • Sprache: französisch
  • Untertitel: englische
  • Jahr: 2012
Goldener Schlüssel
Deutschlandpremiere

Nach dem Brand

Nach dem Brand

Der siebenjährige Ibrahim Arslan überlebt 1992 den rassistischen Brandanschlag von Mölln, bei dem drei Familienmitglieder sterben. 15 Jahre später begibt er sich auf Spurensuche: Was genau ist damals passiert? Wie gehen die einzelnen Familienangehörigen mit den Folgen der erlebten Gewalt um? Während der vierjährigen Filmarbeiten erleben wir Ibrahim im Spannungsfeld zwischen den Folgen der erlebten Gewalt und seinem Verlangen nach einer unbekümmerten Gegenwart.

  • Deutschland
  • 50:00 Min.
  • Regie: Malou Berlin
  • Sprache: deutsch
  • Jahr: 2012