Wir könnten auch anders
WIR KÖNNTEN AUCH ANDERS ist ein vielstimmiges Mosaik über Lebenswirklichkeiten, Zivilengagement, Selbstorganisation, Möglichkeiten der Teilhabe und über alternative Ideen. Kann immerwährendes Wachstum ein „Gutes Leben“ garantieren? Welche Folgen hat der demografische Wandel wirklich? Welche Chancen eröffnen sich in einer schrumpfenden Gesellschaft für den Einzelnen und die Gemeinschaft? Und wo soll die Reise hingehen? Fragen, deren Antworten noch gefunden werden müssen.
In einem Dutzend kleiner Episoden stellen uns die Filmemacher Daniel Kunle und Holger Lauinger Pioniere in schrumpfenden Regionen mit ihren Projekten und Visionen vor. Wir lernen Menschen kennen, die ihre Interessen und Stärken einbringen um gemeinschaftlich und nachhaltig einen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten. Die für strukturschwache Regionen vielfach festgestellte Resignation und Verbitterung lässt sich hier nicht wiederfinden. Obgleich die Motivation, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen, aus enttäuschtem und erschüttertem Vertrauen in den Staat und die Politik zu erwachsen scheint: Eltern bauen und organisieren eine Landschule, weil sie sich bewusst für ein Leben auf dem Land entschieden haben und ihren Kindern gute Bildung in der gewohnten Umgebung der dörflichen Gemeinschaft ermöglichen wollen. Aus einer Initiative arbeitslos gewordener Frauen erwächst eine Bürgerpartei, die sich für direkte Demokratie bei der Verteilung der kommunalen Finanzmittel engagiert. Algerische Flüchtlinge werden in verfallenden Plattenbauten am Rand einer Kleinstadt einquartiert, obwohl Leerstände das Zentrum verwaisen lassen. Sie klären die Bevölkerung über ihre Lebensumstände auf, um beim Einzelnen ein Bewusstsein für problematische Bedingungen von Integration zu wecken. Auf einer Saatgutbörse werden im kleinen Stil gewonnene Samen getauscht, um Biodiversität zu erhalten und Genmanipulation zu entgehen. Zwei Bürgermeister engagieren sich für kommunale wie private Investitionen in erneuerbare Energien, um ihre Gemeinden von endlichen Ressourcen, Konzernen und steigenden Energiepreisen unabhängiger zu machen...
WIR KÖNNTEN AUCH ANDERS deutet die Vielfalt der Möglichkeiten und Notwendigkeiten an, sich in das Gelingen von Gesellschaft heute und in Zukunft einzumischen.
Ein Land im Umbruch. Begegnungen jenseits des Wachstums. Eine Reise entlang der Grenzlinien eines sozial‐ökologischen Gesellschaftsumbaus. Ein suchendes Plädoyer für eine neue „Politik des Kleinen“.