Junge Künstler – ein Traum auf der Hochschule akzeptiert zu werden. Zukunftsvisionen schlagen Purzelbäume. Selbsterfüllung und kreative Auseinandersetzung mit der Gesellschaft und sich selbst durch das Medium der Künste. Ein Traum für viele. Was jedoch erwartet die jungen Kreativen nach dem Ende der anstrengenden aber doch irgendwie wohl behüteten Ausbildung, in der sich der Kampf auf dem Arbeitsmarkt höchstens als Silhouette abzeichnet? In GRADUATES stellt uns Filmemacher Tomáš Krupa das Leben von jungen slowakischen Künstlern vor. Einer von ihnen arbeitet beispielsweise in einer Tierhandlung, muss sich mit Buchhaltung, Logistik, Tierhaltung auseinandersetzen. Sein Diplom momentan höchstens ein mehr oder weniger dekorativer Wandschmuck? Zudem hat er mittlerweile eine Familie, für die er zu sorgen hat. Das Ende eines Traums oder einfach eine vieler beruflichen Alternativen? Ein junger Kunststudent, mitten im Fieber eigener Projekte innerhalb der Akademie, bereitet seine Ausstellungen vor und überzeugt seine Dozenten sowie Ausstellungsbesucher durch seine innovativen Ideen. In einer interessanten Montage sehen wir die einstigen Künstler und jetzigen Kunststudenten und erahnen einen Hauch der Vergangenheit der einen und die etwaige Zukunft der anderen. Haben diese Leute einfach den Zug verpasst und sind Opfer ihrer falschen Entscheidungen geworden? Haben sie zu wenig Willenskraft oder zu spät angefangen, Netzwerke aufzubauen? Oder ist ihr Schicksal die Konsequenz einer Gesellschaft, die sich immer weniger für die Bedeutung von Kunst interessiert? Waren ihre Entscheidungen Fehler? Und wenn ja, kann man diese korrigieren? Die steigende Jugendarbeitslosigkeit würde dies nicht einfacher machen und Chancengleichheit ist oft illusorisch. GRADUATES nimmt die Zuschauer mit auf eine Reise durch eine Generation, die immer wieder neu zu entscheiden hat, welche Farben sie auf die Leinwand ihres Lebens bringen will und muss.