Dagbok fra revolusjonen
In den Nachrichten konnte man täglich die Fort- und Rückschritte der libyschen Revolution verfolgen. Aus der Distanz konnten wir uns unsere eignen Urteile über das blutige Geschehen in Nordafrika machen und mit den Rebellen hoffen, dass Gaddafis Regierung zerschlagen wird. Wie aber fühlte sich dies für die Rebellen selbst an? Der norwegische Filmemacher Nizam Najar, der libysche Wurzeln hat, ging dieser Frage nach und setzte einen lebensgefährlichen Plan in die Tat um: Er schloss sich einer Rebellengruppe an, um mit der Kamera den Alltag dieser meist jungen Kämpfer zu verfolgen. In seiner einstigen Heimatstadt Benghazi trifft er Haj Siddiq, einen charismatischen und entschlossenen Rebellenführer, der eine Brigade von Verwandten und Angestellten um sich formiert hat, um für ein besseres Libyen zu kämpfen. Die gelernten Mechaniker müssen sich nun beibringen, wie man mit Waffen umgeht, doch ihre Methoden scheinen sehr fragil zu sein, als sie plötzlich mit Gadddafis gut ausgebildeten Kampftruppen konfrontiert werden. Immer wieder sind Rückschläge zu ertragen, doch die Rebellen geben, getrieben durch den Kampfgeist ihres Anführers, nicht auf. Sie begeben sich mit ihrer teilweise selbst gemachten Ausrüstung stets wieder auf das Schlachtfeld und versuchen, die feindlichen Truppen unter Einsatz ihres Lebens abzuwehren und zurückzudrängen. Aus der Ferne hörte man von der Anzahl von Verwundeten und Verletzten. Wie aber fühlt es sich für die Männer aus nächster Nähe an plötzlich zu erfahren, dass der beste Freund, mit dem man gerade noch geredet hat, im Kugelhagel sein Leben verloren hat? Wie sehr und wie lange ist eine Gruppe bereit, sich selbst immer wieder in Gefahr zu bringen und die psychischen und physischen Konsequenzen zu erdulden, wenn sie plötzlich greifbar nah sind. Wie geht ein Rebellenführer mit diesen Themen um und wie sehr kann auch ein Rebellenführer ein Egomane sein? In DIARY FROM THE REVOLUTION bekommen wir Antworten auf diese Fragen und erfahren nun aus einer völlig neuen Perspektive, wie sich der Arabische Frühling von innen angefühlt haben muss. Und auch der Filmemacher selbst muss sich neue Fragen stellen: Wie weit ist er bereit zu gehen. Sollte er wirklich weiter filmen oder wäre es nicht an der Zeit, sich in Sicherheit zu bringen?
- Norwegen
- 01:20:00
- Regie: Nizam Najar
- Kamera: Khalifa Elfetory, Sadoon Alamlas, Blade Kushba
- Schnitt: Torkel Gjørv
- Ton: Bernt Syvertsen
- Sprache: en,ar
- Untertitel: en
- Jahr: 2012
- Goldener Schlüssel