Der große Demokrator
In den europäischen Metropolen gärt es. Menschen erheben ihre Stimme. Sie fordern öffentlich, dass das Vertrauen in die Politik nicht missbraucht wird und kämpfen für mehr Selbstbestimmung sowie mehr Demokratie. Hat die repräsentative Demokratie noch eine Chance? Wie wollen wir künftig leben? In Deutschland werden die Rufe nach mehr Bürgerbeteiligung lauter. Diskussionen wie die um „Stuttgart 21“ oder die Schulreform in Hamburg weisen darauf hin, dass die Menschen sich in vielen Bereichen nicht mehr einfach der Politik unterordnen sondern selbst aktiv mitbestimmen wollen. Diese gesellschaftliche Entwicklung greift Filmregisseur Rami Hamze mit einem demokratischen Experiment auf, in dem er den Bürgern des Kölner Stadtteils Kalk zu mehr Selbstbestimmung und Mitsprache verhelfen will. Was passiert, wenn ein Filmemacher vor die Kamera tritt und sich als zentrale Figur parteiisch auf die Seite der Bürger stellt? Kann ein Einzelner einen gesamten Stadtteil zu politischem Handeln motivieren? Nach dem Motto „Kalk für alle“ haben die Kalker Bürger drei Monate Zeit, einen von Rami Hanze zur Verfügung gestellten Etat von 10,000 Euro in den Stadtteil zu investieren. Sie werden beweisen müssen, dass sie in der Lage sind, in einem demokratischen Prozess zu einer Lösung zu finden, ohne dabei das Allgemeinwohl aus den Augen zu verlieren. „Hier waren keine Politiker, keine Verwaltungsangestellten und keine Jury gefragt. Wer sich engagiert, sollte auch über die Verwendung des Geldes entscheiden.“ (R.H.) In neun Gruppen entwickelten rund 50 Bürger Wünsche und Ideen. So ging es um die Anlage eines Abenteuerspielplatzes, den Bau eines Karussels oder um Umsonst-Regale. Der Film porträtiert die einzelnen Projekte sowie die herrlich chaotischen Diskussionen und Abstimmungen. Eine vergnügliche Lehrstunde in Basisdemokratie!
- Deutschland
- 01:22:00
- Regie: Rami Hamze
- Kamera: Janis Mazuch
- Schnitt: Matthias Stoll
- Ton: Gerrit Lucas
- Sprache: de
- Jahr: 2013
- A38-Produktions-Stipendium
- Weltpremiere