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Donnerstag, 14.11.2013 um 15:00 Uhr, Filmladen
Sauacker

Sauacker

Schaffe, schaffe, Häusle baue… Doch wie soll dieses beschaffen sein? Die Frage stellt sich Philipp, der bald 30-jährige Sohn des Bauern Kienle. Der elterliche Hof steht kurz vor dem finanziellen Ruin, der Vater wehrt sich gegen jegliche Restrukturierung und die neue EU-Richtlinie, die hohe Investitionen in die Modernisierung des Schweinestalls erforderlich macht, ist auch keine Hilfe. In der heimischen Küche werden mögliche Maßnahmen diskutiert. In diesem Vater-Sohn-Konflikt liegt die Zukunft des kleinbürgerlichen Betriebs schwer auf den Schultern der jungen Generation: In der zehnten Generation ist ein Aufgeben undenkbar. Über die betriebswirtschaftlichen Diskussionen hinaus, werden auch die zwischenmenschlichen Probleme gezeigt. Der Film lebt v.a. von seinen sympathischen Protagonisten und der einfühlsamen Erzählweise. Denn auch, wenn die Haltung des Vaters als problematisch und – unter Umständen – zukunftsschädigend dargestellt wird, nimmt der Film nie eindeutig Stellung gegen eine der Parteien und diskutiert stattdessen, ob und wie sich heutzutage zwei Generationen auf einem Hof zusammenraufen können. Zwar mag es abstrus wirken, wenn in der schwäbischen Küche der „Spielraum zum Optimieren“ angesprochen wird, andererseits wird anhand dieses konkreten Beispiels klar, dass auch im vermeintlich idyllischen ländlichen Raum herkömmliche Marktmechanismen berücksichtigt werden müssen, um in wirtschaftlich schwierigen Zeiten überleben zu können. Am 30. Geburtstag des Sohnes soll nun der Grundbaustein für das zukünftige Überleben des Hofs gelegt werden. „Mein großes Vorbild ist die Natur. Die hat sich auch nicht auf was Bestimmtes spezialisiert – sonst tät’s ja z.B. nur Tannen geben“ – sagt der Sohn, der nur mit einem Nebenjob im Stahlwerk das wirtschaftliche Auskommen sichern kann, während der Vater vor der Melkrunde Zeitungen austrägt. Hier treffen innovative Ideen auf jahrzehntelange Erfahrung und Gewohnheit. „Jeder isch dr Schmied vo seim Glück“ – dieser Spruch, den sich Philipp auf dem Arm tätowieren lässt, spiegelt auch das Denken der Generation danach wider. Der in SAUACKER thematisierte Generationenkonflikt reflektiert dabei auch die Auswirkungen der Globalisierung.

  • Deutschland
  • 01:21:00
  • Regie: Tobias Müller
  • Production: Mike Schlömer
  • Kamera: Tobias Müller
  • Schnitt: Ben von Grafenstein
  • Ton: Tobias Müller
  • Sprache: de
  • Untertitel: en
  • Jahr: 2013
  • Website
  • Goldener Schlüssel