Unrentable Geschichten
Drei Räume im Wandel. In unseren modernen Zeiten werden auf dem Land ganze Ortschaften aufgegeben, in der Stadt hingegen drängen Investoren auf jeden Quadratzentimeter Freifläche. Das als Strukturwandel bezeichnete Phänomen nimmt immer absurdere Formen an. Diskussionen um Rentabilität, Nutzen und Mitbestimmung drehen sich im Kreis während an anderer Stelle schon längst die Bagger ansetzen. Es bleibt uns nicht viel Zeit, um nachzufragen, Antworten einzufordern ? und um Widerstand zu leisten.
Jardin des deux rives
L´Union, Nordfrankreich, weites Ödland von 80 Hektar an der Kreuzung von Roubaix, Tourcoing und Wattrelos. Ehemalige Bewohner erzählen über ihr Dorf, das sich im Laufe des Jahrhunderts von einem kleinen Ort zum lebhaften Industriestandort, hin zum vom Strukturwandel betroffenen Gebiet verändert hat. Ein poetischer Dokumentarfilm über das Verschwinden.
- Frankreich
- 00:20:00
- Regie: Amel El Kamel
- Production: Pierre Yves Jourdain
- Kamera: Amel El Kamel
- Schnitt: Johanne Schatz
- Musik: Jasser Haj Youssef, Ibrahim Maalouf
- Ton: Aurélie Valentin
- Sprache: fr
- Untertitel: en
- Jahr: 2013
- Goldener Schlüssel
- Deutschlandpremiere
Good Soil
Seit 1983 fördert der Energiekonzern RWE Kohle im Abbaugebiet Garzweiler. Bereits 16 Ortschaften mussten dem Bagger weichen und bald wird auch Borschemich verschwunden sein. Trotz der düsteren Zukunftsaussichten betreiben Helmut und Joachim Meier ihre Gärtnerei am Rande des Tagebaus – unermüdlich und bis zum bitteren Ende. Das Leben ist grau und einsam in Borschemich, doch es gibt einen versteckten Ort, an dem die Welt noch in Ordnung ist.
- Deutschland
- 00:08:00
- Regie: Sebastian Lemke
- Production: Benjamin Leers
- Kamera: Benjamin Leers, Sebastian Lemke
- Schnitt: Pablo Ben Yakov
- Musik: Christian Engelhardt
- Ton: Christoph Ortmann, Malte Wirtz
- Sprache: de
- Untertitel: en
- Jahr: 2013
- Website
- Europapremiere
state-theatre #6 MÖNCHENGLADBACH
Die kleine westdeutsche Stadt Mönchengladbach, ehemals Zentrum der Textilindustrie, unternimmt den Versuch, sich selbst eine neue Mitte zu verleihen: Das modernistische Stadttheater, seit 15 Jahren verlassen und ungenutzt, wird rückgebaut und weicht einem Einkaufs- und Erlebniszentrum. Dieser kontinuierliche Prozess der Produktion von städtischem Raum steht für einen Moment still, als eine Gruppe von Bürgern die winterliche Leere betritt, um den öffentlichen Diskurs über die Aneignung ein letztes Mal zu inszenieren: „Es darf kein Vakuum entstehen, dass dazu verführen könnte, sich die Leere als Potential vorzustellen.”
- Deutschland
- 00:44:58
- Regie: Constanze Fischbeck, Daniel Kötter
- Sprache: de
- Untertitel: en
- Jahr: 2013
- Weltpremiere