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Filmladen, 19:30 Uhr
Apfel und Vulkan – auf der Suche nach dem was bleibt

Apfel und Vulkan – auf der Suche nach dem was bleibt

Eigentlich wollte Nathalie Oestreicher mit ihrer Freundin Fabienne, beide selbst Mütter von zwei kleinen Kindern, einen Film über die Realität des Mutterseins machen. Aber mit Fabiennes Krebsdiagnose verändert sich alles. Denn Nathalie war selbst noch ein Kind, als ihr Vater und später auch ihr Bruder starben und die Freundin möchte verstehen, was ihre Kinder erleben werden. Das führt sie dazu, ihre eigene Familiengeschichte zu betrachten. Und sie fragt sich: Was bleibt von einem Menschen nach dem Tod? Was bedeutet dessen Verschwinden für die Lebenden? Was wird erinnert, was vergessen? Die Freundinnen begeben sich beide auf eine Reise in ihr eigenes Leben. Fabienne um mit Ihrem abzuschließen und Nathalie um sich ihm zu stellen. Während Nathalie für den Umzug ihrer Familie aufs Land Kisten packt, überlegt Fabienne, was sie ihren Kindern hinterlassen könnte. Als Fabienne fragt, was ihr von ihrem Vater und ihrem Bruder als Erinnerungsstück geblieben ist, sagt Nathalie: „Nichts.“ Sie denkt, dass ihre Erinnerungen „eingetütet“ sind,„sauber beschriftet und abgelegt.“ Aber durch Fabiennes Fragen beginnen sie sich wieder zu regen. Das festgezurrte Bild vom Vater als Verräter und dem Bruder als Held beginnt zu wackeln und bekommt eine andere Dimension. Wobei ihr auch die Gespräche mit Mutter und Schwester und einem Freund ihres Bruders mehr Klarheit bringen. Bis sie sich am Ende des Films fühlt wie eine Schneekugel, in der „gute und schlechte Erinnerungen und längst Vergessenes durcheinander gewirbelt wurde und dann einen Neuen Platz gefunden hat.“ APFEL UND VULKAN ist ein Film über die Kraft der Erinnerung. Und er ist das Zeugnis einer innigen Freundschaft und des Versuchs im Angesicht des Todes die Komplexität und die Kostbarkeit des Lebens zu verstehen und trotz alledem auch zu feiern.

  • Schweiz
  • 01:21:00
  • Regie: Nathalie Oestreicher
  • Production: Stella Händler
  • Kamera: Séverine Barde, Milivoj Ivkovic
  • Schnitt: Loredana Cristelli
  • Musik: Beni Mosele
  • Ton: Olivier JeanRichard
  • Sprache: de
  • Untertitel: en
  • Jahr: 2017
  • Website
  • Deutschlandpremiere