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Filmladen, 14:30 Uhr
Das System Milch

Das System Milch

Got Milk? Diese Werbung mit Hollywoodschauspieler/innen, die einen Milchbart präsentieren, steht stellvertretend für das mystische Bild der Milch als etwas reines, gesundes. Aber ist es das immer noch? Milch ist Big Business; es ist zu einem durch und durch kontrollierten und industriellen Produkt geworden. Aber was hat es für Konsequenzen, wenn eine Strategie entworfen wird, die ein kontiuierliches Wachstum für die Branche vorsieht und zugleich die Milch zu Dumpingpreisen auf den Markt wirft? In dem Film DAS SYSTEM MILCH macht sich Andreas Pichler auf den Weg herauszufinden, was hinter dieser Strategie steht und wie sie sich auf die Bauern und Bäuerinnen auswirkt. Der Filmemacher besucht die beiden großen Molkereien Arla und Friesland Campina. Er lässt sich dort erzählen, welche Strategien diese für die Zukunft entworfen haben. Auf dem Spiel steht ein enormes Ertragsvolumen. Allein in Europa wird jeden Tag Milch von 18 Mio. Kühen produziert. 360 Mio. Liter Rohmilch warten so täglich darauf, verarbeitet und verkauft zu werden. Im Gegenzug besucht er europäische Bauern und Bäuerinnen und lässt sich von ihnen erzählen, wie sie unter dem Druck der niedrigen Preise mit ihren Höfen noch überleben können. Und er schaut sich die hochgezüchteten, mageren Kühe an, die mit ihren riesigen Eutern beim Laufen schaukeln wie kleine Elefanten. Ist das wirklich die Welt, in der wir leben wollen? Wer sind die Gewinner/innen dieses globalen Geschäfts? Und zu welchem Preis? Massentierhaltung, zerstörte Böden, erhöhte Treibhausgase, das Grundwasser durch Nitrat verseucht, die Kühe an Burnout erkrankt – wie wirkt sich das auf uns aus? DAS SYSTEM MILCH sucht nach Antworten und Alternativen: betrachtet hierfür die alternative Landwirtschaft des Biobauern Alexander Agethle in Südtirol. Vielleicht geht es doch anders? Welches Modell der Lebensmittelproduktion und Landwirtschaft wollen wir in Zukunft haben? Wenn man bedenkt, welche Rolle die Landwirtschaft nach wie vor in Europa spielt, können wir viel verlieren. Es geht um unseren Lebensraum, um unsere Gesundheit und die zukünftiger Generationen.

  • Deutschland, Italien
  • 01:30:51
  • Regie: Andreas Pichler
  • Production: Christian Drewing, Valerio B. Moser
  • Kamera: Jakob Stark, Martin Rattini
  • Schnitt: Florian Miosge, Kai Minierski
  • Musik: Gary Marlowe
  • Ton: Pascal Capitolin, Marc Parisotto
  • Sprache: de,da,fr,en,it,zh,wo
  • Untertitel: en
  • Jahr: 2017
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