KINDERS ist ein berührender Film über verborgene Potentiale, Kreativität, Integration und welche Rolle die Macht der Musik für die Zukunft unserer Gesellschaft spielen kann. Das musische Ausbildungsprogramm ((superar)), gegründet von Caritas, Wiener Konzerthaus und Wiener Sängerknaben, hilft Kindern aus prekären Verhältnissen sich zu selbstbewussten, jungen Menschen zu entwickeln, indem sie lernen ihre verborgenen Potentiale durch die Kraft der Musik auszudrücken. Der Film KINDERS begleitet Teilnehmer/innen des Musikprojekts, Kinder und Jugendliche unterschiedlicher Herkunft, durch ihren schwierigen, verwirrenden und lustigen Alltag und zeigt ihre Sichtweisen und Einstellungen. Denizcan, der in einem betreuten Wohnheim lebt, Denise, die Krebs hatte, Ariunaa, deren Vater gestorben ist, Nando der rassistische Kommentare nur zu gut kennt und die eine oder der andere, die vorerst viel zu schüchtern zum Musizieren zu sein scheint... Sie alle merken, wie sich ihr alltägliches Leben, durch die Auseinandersetzung mit der Musik sichtbar verändert. Der Film zeigt, wie hindernisreich und dramatisch, aber auch beglückend und inspirierend der musikalische Weg sein kann. Hier soll nicht das Funktionieren, sondern die Entfaltung der Talente und deren Einsatz im Mittelpunkt des Lebens stehen. Das erstaunliche und wirklich erfrischende des Films ist, dass die Kinder selbst die Geschichte erzählen. Sie kommen zu Wort und legen ihre Gefühlswelt offen. Ob in Familienszenen, beim Proben oder im Gespräch untereinander, die Kinder sind schonungslos ehrlich, kritisch und selbst reflektierend. Sie philosophieren und spekulieren über die großen Themen des Lebens: Liebe und Tod, Trauer und Sehnsucht, Wut und Verzweiflung, Freude und Frust. Kommt man nach einem Selbstmord in die Hölle? Muss ich auf meinen großen Bruder hören, der mir das Tanzen verbietet? Warum schwindelt meine Mutter? Wo ist mein Vater? Und warum haben sich die Nachbarn im Balkan-Krieg eigentlich gegenseitig abgeknallt? Die kleinen Wutbürger/innen sind zugleich verträumte Poet/innen und halten der Gesellschaft ganz schön den Spiegel vor die Nase.