Liebe Oma, Guten Tag!
Juratė und Vilma Samulionytė begeben sich auf einer filmisch-investigative Entdeckungsreise in die Vergangenheit der eigenen Familie. Anlass und Schlüsselperson ist die eigene Großmutter Ella Fink und ihre seltsame, sowie dunkle Geschichte. Ella ist während der Flucht der deutschstämmigen Bevölkerung vor der vorrückenden Roten Armee nach Westen plötzlich umgekehrt. Während ihre ganze Familie den Weg nach Deutschland suchte, ging Ella in die andere Richtung nach Litauen zurück. Angeblich waren ein gewisser Kazimieras und die Perspektive eines Lebens mit ihm der Grund dafür. Ellas junge Liebe blieb allerdings spurlos verschwunden und so blieb sie in Litauen, heiratete einen anderen Mann und gründete eine Familie, bevor sie mit 72 Selbstmord beging. Diese ungewöhnliche Geschichte, die Entscheidung und die Frage nach den wahren Motiven, sind Grund genug für Juratė und Vilma, in der Vergangenheit zu wühlen und nach Antworten zu suchen. Sie entdecken alte Briefe, besuchen Orte, befragen alte Nachbar/innen, suchen sogar in den Stadtarchiven nach entsprechenden Informationen. Sie konfrontieren so auch die eigene Familie mit Fragen, die nicht immer angenehm sind. Sobald sie die Geschichte Ellas ans Licht zu bringen versuchen, stoßen sie bei ihren Eltern auf eine Wand des Schweigens. Welche sind die dunklen Geheimnisse, die unbedingt in der Truhe der Vergangenheit vergessen und eingeschlossen bleiben sollen? Wer war ihre Großmutter in Wirklichkeit, warum belastet ihr Leben und ihre Geschichte immer noch das Leben der Familie? LIEBE OMA GUTEN TAG! ist das Ergebnis von Juratė und Vilma Samulionytės Neugier und des Bedürfnisses nach Wissen und Gewissheit der Kinder über ihre Herkunft und gleichzeitig ein Liebesbekenntnis gegenüber den Eltern, die manchmal die Büchse der Pandora aus gutem Grund nicht aufmachen möchten. Denn Verschweigen dient dem Schutz, dem der Kinder und dem eigenen.
- Litauen, Deutschland
- 01:24:14
- Regie: Juraté Samulionyté, Vilma Samulionyté
- Production: Dagmar Blume-Niehage, Ieva Norviliene
- Kamera: Audrius Zelenius
- Schnitt: Linas Grubys, Nele Jeromin, Gesa Marten
- Musik: Markus Aust
- Ton: Martynas Tamulis
- Sprache: lt,de,en
- Untertitel: de
- Jahr: 2017