Liebes Ich
LIEBES ICH entstand als Realisierung einer ungewöhnlichen, jedoch auch grundlegenden existentiellen Frage: Stell dir vor, du bekommst einen Brief, den du immer bekommen wolltest, egal von wem. Was würde dieser Brief enthalten? Nach dem schmerzhaften Ende ihrer Beziehung schreibt Luise diesen Brief an sich selbst. Darin steht, was sie sich von ihrem Freund immer gewünscht hatte zu hören und sie Umstände, Konventionen und Ängste während der Beziehung nicht haben aussprechen lassen. Sie fordert Freund/innen und wildfremde Menschen auf, dasselbe zu tun und erhält hunderte solcher Briefe. Einige Jahre später sucht Luise die Menschen auf, die ihr die Briefe zugeschickt haben und lässt sie diese vor der Kamera vorlesen. Da ist Anne, Luises Schwester, die mit der gefühlten Unvereinbarkeit ihrer Mutterrolle und einer Karriere als Künstlerin immer noch kämpft. André, der Bohème-idealistische Fotograf, der als gelegentlicher Möbelpacker arbeitet und vor wichtigen Entscheidungen steht. Aus diesen Selbstbekenntnissen entsteht ein Mosaik von teils unerfüllten Wünschen, Träumen und Hoffnungen, die der Kamera kundgetan werden. „Diese regelrecht intimen, niemals voyeuristischen Momente zeichnen Makarovs elegant zurückgenommenen Dokumentarfilmstil aus: Sie lässt erst einmal vieles laufen, ist eine genaue Zuhörerin, das wird rasch – und gleich mehrfach – überaus deutlich. Immer wieder gelingt es ihr, dass ihr einer der kurzzeitig Begleiteten offen gegenüber der Kamera gesteht: „Verrückt, wenn ich das lese. Da kriege ich Gänsehaut." Das ist oft anrührend, niemals rührselig […] Alles in allem ist LIEBES ICH ein höchst inspirierender Dokumentarfilm, einer mit Herz und Tiefgang sowie langer Nachwirkung“ (Simon Hauck, kino-zeit.de)
- Deutschland
- 01:42:00
- Regie: Luise Makarov
- Production: Jonas Rothlaender
- Kamera: Luise Makarov
- Schnitt: Dietmar Kraus
- Ton: Julian Cropp
- Sprache: de
- Untertitel: en
- Jahr: 2017